Mit einem Sieg in Essen (2:1) waren die Aachener als Aufsteiger in die 3. Liga gestartet, im Anschluss hatte es ein 1:1-Remis gegen Verl gegeben. Nach diesem zufriedenstellenden Saisonstart sah Trainer Heiner Beckhaus keinen Anlass dafür, seine Startelf umzubauen.
Zwei Ligen höher gehen derweil die ebenfalls aufgestiegenen Kieler in die Saison, der Bundesliga-Auftakt steht allerdings noch aus. Die Generalprobe gegen die AS St. Etienne endete in einer 2:3-Niederlage, infolge derer KSV-Coach Marcel Rapp zwei Veränderungen vornahm. Anstelle von Johansson (Rückenbeschwerden) und Knudsen (Bank) begannen Ivezic und Pichler.
Der DFB-Pokal am Samstag
Aachen startet stark - Kiel geht in Führung
"You'll never walk alone" hallte es auf dem Tivoli von den Rängen, wo die rund 30.000 Zuschauer zudem für eine beeindruckende Choreografie sorgten. Dem Ambiente entsprechend begann der Drittligist offensivfreudig, ließ jedoch noch die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen.
Anders die Störche, die in der Anfangsviertelstunde nur wenig entgegenzusetzen wussten, dann aber eiskalt zuschlugen. Bei Poraths Flanke fand Machino im Strafraum die Lücke, stieg in die Luft und köpfte platziert unten rechts in die Maschen ein (16.).
Hanraths steht goldrichtig
Vom unerwarteten Rückstand ließen sich die Gastgeber allerdings nicht aus dem Konzept bringen, erarbeiteten sich stattdessen über Scepanik (20./28.) gleich zwei weitere nennenswerte Gelegenheiten, die letztlich nicht ohne Folgen bleiben sollten. Die anschließende Ecke nach Scepaniks zweitem Abschluss nutzte Alemannia-Kapitän Hanraths aus und erzielte aus kurzer Distanz den Ausgleich (28.).
Auch die Schlussphase vor dem Seitenwechsel hielt derweil gute Möglichkeiten auf beiden Seiten bereit, weitere Treffer blieben vorerst jedoch aus. Sehenswerte Distanzversuche von Machino (33.), Benschop (39.) und Heinz (44.) änderten nichts am Halbzeitresultat.
Benschop lässt den Tivoli beben
Ganz so schwungvoll wie vor der Pause ging das Geschehen nach Wiederanpfiff vorerst nicht vonstatten, erst in der 59. Minute ergab sich Remberg über Umwege die erste aussichtsreiche Gelegenheit im zweiten Abschnitt. Nur eine Minute später schlug es dann allerdings auf der Gegenseite ein, wo Benschop Winters Vorlage per wuchtigem Abschluss zur 2:1-Führung veredelte.
Die Gäste reagierten unbeeindruckt, verpassten in Person von Holtby (62.) und Pichler (63.) die postwendende Antwort. Da in der Folge KSV-Keeper Weiner sein Können gegen Scepanik (66.) unter Beweis stellte und Meyer in höchster Not Zentimeter vor der Torlinie klärte (77.), war auch in der Schlussphase weiterhin alles offen.
Rapps goldene Einwechslung beschert Holstein spät den Sieg
Als entscheidende Szene am Samstagabend sollte sich letztlich die Einwechslung von Rosenboom in der 79. Minute herauskristallisieren, den Marcel Rapp für Becker aufs Feld brachte. Drei Minuten nach seiner Hereinnahme blieb der Joker im Sechzehner cool, ließ sich vom Chaos nach einem Eckball nicht aus der Ruhe bringen und bezwang Johnen aus rund zehn Metern.
Doch damit nicht genug, denn zu Beginn der knapp achtminütigen Nachspielzeit drehte der Joker das Spiel sogar komplett. Wieder herrschte Chaos im Aachener Strafraum, wieder bewahrte der 22-Jährige den Durchblick und netzte diesmal per Kopf aus kurzer Distanz ein (90.+1).
Alle Offensivbemühungen der Hausherren kamen schließlich zu spät, sodass der Bundesligist seiner Favoritenrolle eine Woche vor dem Bundesliga-Start bei der TSG Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr) doch noch gerecht wurde. Die niedergeschlagenen Aachener treffen ebenfalls am kommenden Samstag auswärts auf Cottbus (16.30 Uhr).