47 Jahre Warten hatten ein Ende: Erstmals seit der Saison 1977/78 konnte sich der VfV Hildesheim wieder über den Landespokal für den DFB-Pokal qualifizieren. Beim Oberligisten setzte das Trainer-Tandem aus Marcel Hartmann und Marc Vucinovic für die angestrebte Pokal-Sensation unter anderem auf den beim VfL Wolfsburg ausgebildeten Hassan El-Saleh und Yilmaz, der in der Saison 2021/22 neunmal für Viktoria Berlin in der 3. Liga aufgelaufen war (ein Treffer).
Erstmals über den Profitopf für den Pokal qualifiziert war dagegen die SV Elversberg, ein Sieg daher Pflicht - vor allem angesichts des durchwachsenen Saisonstarts mit zwei Punkten aus zwei Spielen. Trainer Horst Steffen baute nach dem 2:2 gegen den 1. FC Köln nur einmal um: Feil fehlte nach seiner Gelb-Roten Karte in der ersten DFB-Pokal-Runde des Vorjahres gegen Mainz 05 (0:1) gesperrt, dafür begann Asllani in der Sturmspitze.
Hildesheim startet mutig - Schnellbacher eröffnet
Es entwickelte sich vom Anpfiff weg ein unterhaltsames Fußballspiel. Der Underdog aus Hildesheim spielte mit offenem Visier nach vorne, Gökdemir traf mit der ersten Chance das Außennetz (4.). Auf der anderen Seite scheiterten Asllani und Neubauer am Pfosten, den folgenden Konter des VfV entschärfte Kristof per Fußabwehr gegen Gökdemir (9.).
dfb-Pokal am Sonntag
Elversberg übernahm danach immer mehr das Kommando, das Spiel der Saarländer wurde stringenter und präziser. Eine tolle erste Kombination drückte Schnellbacher zur Führung über die Linie (17.), sieben Minuten später verpasste der Stürmer den Doppelpack per Kopf nur knapp. Doch auch Hildesheim blieb gefährlich, Neubauer vereitelte eine Doppelchance gegen die Brüder Hassan und Hady El-Saleh (21.).
Chancenfeuerwerk der SVE
Doch mit laufender Spieldauer hatte der Underdog immer weniger entgegenzusetzen: Henze parierte erst stark gegen Asllani (26.), hatte aber Glück, dass der Stürmer nach seinem verunglückten Ausflug das leere Tor aus 35 Metern knapp verfehlte (28.) und dann aus kurzer Distanz danebenschoss (31.). Fellhauer, der auf Flanke von Gerezgiher überlegt einschoss (33.) sowie Schulze mit einem kuriosen Eigentor per Flugkopfball (43.) stellten zur Halbzeit noch auf 3:0.
Nach der Pause war es nun endgültig eine klare Angelegenheit: Rauch klärte einen Lupfer von Gerezgiher noch auf der Linie (46.), fünf Minuten später rutschte Redemann aber bei einem Schuss von Stock ins Leere - 4:0. Zwei vergebene Chancen von Schnellbacher später (57., 59.) traf Schmahl nach Vorlage von Boyamba zum 5:0 (61.), nur eine Minute später verhinderte Akdas auf der Linie den Doppelschlag durch Boyamba.
Erster Pflichtspielsieg der Saison für den Zweitligisten
Nach weiteren Chancen von Le Joncour (68.), Schmal (70.) und Gezrezgiher (72.) machte der eingewechselte Sickinger mit einem präzisen Schuss schließlich das halbe Dutzend voll (77.), eine Minute später stellte Boyamba per Kopf auf 7:0. Da Gerezgiher kurz vor Schluss aus vier Metern noch über das leere Tor schoss (84.), war dies auch der Endstand.
Souverän und in der Höhe verdient durfte der Favorit aus Elversberg den ersten Pflichspielsieg der Saison feiern. Bei Hildesheim, das in der zweiten Hälfte nur durch Mensah Quarshie in der 80. Minute aufs Tor schoss, gingen die Köpfe zunächst nach unten.
Tore und Karten
0:1 Schnellbacher (17')
0:2 Fellhauer (33')
Spieldaten
Kristof - Baum, Le Joncour, Pinckert, Neubauer - Fellhauer , S. Sahin , Schnellbacher , Stock , Asllani - F. Gerezgiher
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Friedrich-Ebert-Stadion |
| Zuschauer | 5.186 |
Für die Niedersachsen geht am kommenden Samstag (14 Uhr) der Oberliga-Alltag mit einem Auswärtsspiel in Schöningen weiter, Elversberg ist bereits einen Tag zuvor (18.30 Uhr) beim Karlsruher SC gefordert.
