In der Verlängerung spitzte sich alles zu. Als Sandhausens Stürmer Pink in der 115. Minute über das leere Kölner Tor geköpft hatte, atmete der Effzeh durch - und nicht einmal 60 Sekunden später wich die Erleichterung der Ekstase, weil Olesen den Ball auf der anderen Seite des Spielfelds über die Torlinie befördert hatte: Sandhausen 2, Köln 3 - die Partie war entschieden. Ein großer Kampf, ein Drama in mehreren Akten hatte ein gutes Ende für den Zweitligisten genommen, der SVS hingegen musste sich geschlagen geben.
Nach dem 1:0 in Saarbrücken hatte Sandhausens Trainer Sreto Ristic nur eine Änderung an seiner Startelf vorgenommen. Für Weik (Kreuzbandriss) spielte Ehlich.
Kölns Coach Gerhard Struber tauschte nach dem 2:2 in Elversberg drei Mal: Für Heintz (Bank), Martel (Gelb-Rot-Sperre) und Ljubicic (Knieprobleme) begannen Pauli, Olesen und Waldschmidt. Personalentscheidungen, die sich auf ganzer Linie bezahlt machen sollten, denn Pauli war es, der den Effzeh nach gut einer Viertelstunde für eine überzeugende Anfangsphase belohnte: Der Favorit hatte dominant begonnen und ging nach einer Maina-Ecke durch einen Kopfball von Pauli in Führung (19.).
Handspiel: Hübers und Köln im Glück
dfb-Pokal am Sonntag
Jetzt war Köln auf Kurs, hatte wenig später aber Glück, dass Schiedsrichter Benjamin Brand nicht auf den Punkt deutete: Hübers blockte einen Schuss von Iwe mit dem Arm, doch Brand ließ weiterspielen (22.), ehe Maina auf 0:2 stellte: Nach einer Flanke und einer Ablage von Olesen vollstreckte der 25-Jährige mit einem Flachschuss aus halbrechter Strafraumposition (34.).
Bis einem Distanzversuch von Halimi (37.) trat Sandhausen in der Offensive gar nicht in Erscheinung und konnte sich glücklich schätzen, zur Halbzeit nicht noch höher zurückzuliegen: Lemperle scheiterte an Rehnen (37.), dann zählte ein Tor des Angreifers nicht, weil ein Foulspiel von Olesen vorausgegangen war (44.).
Halimi verkürzt per Handelfmeter
Köln hatte alles im Griff, baute nach schwungvollem Wiederbeginn aber sukzessive ab. Als Hübers nach knapp einer Stunde den Ball erneut mit dem Arm berührte, verhängte Brand einen Elfmeter, den Halimi zum Anschlusstreffer nutzte (59.).
Nun witterte der Drittligist seine Chance, während Köln nicht mehr an die erste Hälfte anknüpfen konnte und schließlich die Quittung erhielt: Meier markierte das späte 2:2 (90.+6) und brockte Köln damit die Verlängerung ein.

Erster Sieg - wenn auch nach Verlängerung: Kölns Trainer Gerhard Struber kann aufatmen. picture alliance / foto2press
Erst jetzt fand der Effzeh wieder zu seinem Spiel und erarbeitete sich mehrere Möglichkeiten, doch die eingewechselten Adamyan (96.) und Tigges (99.) waren ebenso wenig erfolgreich wie Hübers, dessen Kopfball auf der Linie geklärt wurde (105.). Köln war nun drauf und dran, Carstensen scheiterte aber aus der Distanz an der Latte (112.), bevor die 115. und die 116. Minute kamen: Pink vergab für Sandhausen, dann traf Olesen für Köln - der Schlusspunkt, durch den der Favorit mit einem blauen Auge davonkam.
Für den Effzeh war das 3:2 der erste Sieg unter Struber, nun sollen auch in der Liga drei Punkte folgen. Am Samstag (20.30 Uhr) heißt der Gegner Eintracht Braunschweig. Bereits am Nachmittag (14 Uhr) trifft Sandhausen im Drittliga-Alltag auf Hannover 96 II.