Nach dem 0:0 gegen Drochtersen/Assel, der dritten Partie der neuen Saison, in der der SV Meppen sieglos blieb, war Schluss für Trainer Adrian Alipour. Mit dem ehemaligen U-17-Coach sein Lucas Beniermann stand ein interner Nachfolger parat, der seine Premiere im Prestige-Duell gegen den Hamburger SV feiern durfte.
Der Regionalligist erwischte einen guten Start, konnte eine Freistoßgelegenheit in der ersten Minute aber nicht nutzen. Im Anschluss zog sich der Underdog zurück und überließ dem HSV den Ball. Die Elf von Trainer Steffen Baumgart, der nach dem 1:1 gegen Hertha BSC dreimal verletzungsbedingt wechseln musste (Hefti, Pherai und Baldé für Hadzikadunic, Elfadli und Dompé), tat sich allerdings schwer, gegen den tief gestaffelten Gegner Abschlüsse zu generieren.
DFB-Pokal am Sonntag
Zwei Chancen, zwei Tore
Die spielfreudigen Rothosen zeigten sich dann aber höchst effektiv, als gleich der erste gefährliche Abschluss den Weg ins Tor fand. Der auffällig Pherai schloss aus etwa 18 Metern trocken ab und traf flach zur verdienten Führung (17.), die der HSV im Anschluss souverän verwaltete, ohne sich weitere Torgelegenheiten zu erspielen.
Jatta biss sich auf der rechten Seite am starken Mißner die Zähne aus, über Startelf-Debütant Baldé ging wenig - und im Zentrum boten sich kaum Lücken. Es benötigte eine Konterchance über Karabec, der vor dem Strafraum gefoult wurde, um dem HSV die nächste Abschlusschance zu eröffnen - die der Zweitligist ebenfalls eiskalt nutzte: Muheim setzte den Freistoß direkt ins Tor (31.).
Jattas Tor zählt nicht
Erst im Anschluss ließ der zwischenzeitlich nicht in letzter Konsequenz angreifende HSV Chancen aus, SVM-Keeper Pünt konnte sich gegen Reis (37.) erstmals auszeichnen und parierte auch einen Meffert-Distanzschuss stark (41.), hatte im Anschluss aber Glück, dass Jattas Abstauber wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung keine Anerkennung fand. Ein VAR-Eingriff - im DFB-Pokal erst ab dem Achtelfinale möglich - hätte wohl für das 3:0 gesorgt.
Es blieb somit beim 2:0-Pausenstand, den die Meppener mit entschlosseneren Abschlüssen knapper hätten gestalten können. Weil es aber in Durchgang eins wie auch in den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel, in denen der SVM deutlich aktiver als der HSV war, nur bei Duftmarken blieb, blieb die Hamburger Führung ungefährdet - und war binnen weniger Minuten sattelfest.
Selke trifft Sekunden nach der Einwechslung - Eigentor zum Endstand
Joker Selke, der den SVM vor drei Jahren per Last-Minute-Tor für Hertha BSC aus dem Pokal warf, traf Sekunden nach seiner Einwechslung mit dem ersten Ballkontakt erstmals für den HSV (56.), Pherai legte kurz darauf das vierte Tor nach (59.), ehe Eigengewächs und Startelf-Debütant Baldé einen Konter zum 5:0 veredelte (71.). Nach einem bitterem Eigentor der Meppener, bei dem Torhüter Pünt Möllers Rückpass über den Schuh rutschte (80.), durfte dann auch Rückkehrer Glatzel jubeln (89.), der Schlusspunkt dieser einseitigen Partie war dann aber Meppens Joker Haritonov vorbehalten, der den Ehrentreffer markierte (90.).
Für die Meppener geht es nun bereits am Mittwoch (19 Uhr) wieder in der Regionalliga Nord gegen den Bremer SV weiter, der HSV tritt am Freitag (18.30 Uhr) zum Nordduell bei Hannover 96 an - die nächste Pokalrunde, die erst im Anschluss an die Nachholpartien der ersten Runde ausgelost wird, findet Ende Oktober statt.