Der zuletzt gesperrte Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz tauschte nach der 2:4-Niederlage in Dresden dreimal: Hasse, Hofmann und Juckel starteten für Bretschneider (muskuläre Probleme), Möker (Bank) und Thiele (grippaler Infekt).
Im ersten Pflichtspiel der Saison brachte SVW-Coach Ole Werner mit Topp einen Neuzugang von Beginn an. Der aus Schalke gekommene Stürmer nahm im Angriff den umkämpften Platz neben dem gesetzten Ducksch ein. Dem weiteren Neuzugang Grüll sowie Njinmah blieb also nur ein Platz auf der Bank.
Bethke mehrmals stark - und dann kommt Topp
Bremen hatte sich ordentlich etwas vorgenommen und spielte eine sehr starke erste Hälfte. Werder ließ den Ball gut laufen, eroberte immer wieder die Kugel durch Gegenpressung und stand defensiv extrem sicher. Cottbus kam in den ersten 45 Minuten deswegen gar nicht zum Zug und war fast nur am Verteidigen. Keeper Bethke war es, der gegen Agu (4.), Weiser (11.), den aus abseitsverdächtiger Position frei durchgebrochenen Ducksch (16.) und Topp (19.) prompt viermal retten musste.
DFB-Pokal am Montag
Der SVW betrieb im Umkehrschluss hiermit Chancenwucher, auch Stage konnte den Ball freistehend aus fünf Metern nicht im gegnerischen Tor unterbringen (23.). Aber der Bundesligist blieb dran - und in der 32. Minute war auch Energie-Schlussmann Bethke machtlos: Bei Schmids Steilpass verpasste der grätschende Campulka den Ball. Somit war Topp frei durch und traf gekonnt rechts oben. Sein erstes Pflichtspieltor für seinen neuen Verein.
Der Angreifer war obendrein auf den Geschmack gekommen, eroberte von Campulka, der leicht wegrutschte, den Ball und stellte noch vor der Pause auf 2:0 (37.). Das Ergebnis war nach dem ersten Durchgang hochverdient, der Außenseiter war mit nur zwei Gegentreffern sogar noch gut bedient.
Topp trifft dreifach - und hat dann Feierabend
Cottbus kam mit Slamar und Pelivan für Campulka und Putze aus der Kabine - und der Außenseiter zeigte für einige Minuten ein verändertes Gesicht. Eine gute Chance gab es auch, Cigerci aber erwischte den Ball nur mit der Schulter (47.). Werder hatte einige Minuten keinen Zugriff - und stach dann eiskalt zu: Über Schmid und Ducksch landete der Ball bei Topp, der wohl nicht im Abseits stand und auf 3:0 stellte (55.). Was für ein Einstand für den Mann, der kurz später Feierabend hatte und durch Njinmah ersetzt wurde.
Ein kleiner Fakt noch zu Topp: Der letzte Werderaner, der im DFB-Pokal mehr als zweimal in einem Spiel traf, war Rosenberg 2008/09 (viermal) beim 9:3 bei Oberligist Eintracht Nordhorn (1. Runde).
Traumtor von Rorig - Rot für Hajrulla
Nach dem dritten Treffer war die Partie entschieden, Werder nahm Energie damit den Wind aus den Segeln und spielte phasenweise weiter munter nach vorne. Weiser (59.) und Lynen (63.) fanden ihren Meister allerdings in Bethke. Cottbus spielte nun aber befreit auf, auch weil Werder etwas weniger machte. Die Gastgeber kamen schließlich durch ein Traumtor zum 1:3: Rorig zirkelte einen Freistoß aus etwa 23 Metern halblinker Position sehenswert in den linken Winkel (70.). Zetterer hatte keinerlei Abwehrchance.
Kam nun nochmals Spannung auf? Nein, denn Werder ließ auf der einen Seite nichts mehr anbrennen und Cottbus schwächte sich auf der anderen Seite selbst. Der eingewechselte Hajrulla legte sich nämlich den Ball zu weit vor und rutschte mit gestrecktem Bein in Zetterer rein, für Schiedsrichter Harmo Osmers glatt Rot (78.). Somit blieb es am Ende beim hochverdienten 3:1 für die Norddeutschen.
Und wie geht es weiter? Cottbus empfängt dann am Samstag (16.30 Uhr) Mitaufsteiger Alemannia Aachen, die Hanseaten aus Bremen eröffnen ihre Bundesliga-Saison ebenfalls am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg.