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In eine ungewohnte Rolle schlüpfte die SpVgg Ansbach am 14. Spieltag der Regionalliga Bayern. Zu Gast beim noch sieglosen Tabellenschlusslicht Türkgücü München waren die "Nullneuner", die in der Vorwoche überraschend den Titelaspiranten FV Illertissen in die Knie gezwungen hatten, klarer Favorit. Die Kayabunar-Elf hingegen stand angesichts von sieben Niederlagen in Folge und bereits acht Punkten Rückstand auf die Konkurrenz unter Zugzwang, um die Saisonziele nicht noch weiter aus den Augen zu verlieren.
Offener Schlagabtausch
Türkgücü schien sich für das Duell mit den Mittelfranken etwas vorgenommen zu haben. Die Hausherren begannen mutig und setzten die in schwarz gekleideten Gäste früh unter Druck. Passend zur aktuellen Situation der Münchner ging Ansbach aber mit der ersten echten Chance des Spiels in Führung. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld war Ex-Löwe Weeger zur Stelle und brachte seine Farben in seiner alten Heimat mit 1:0 in Führung (18.). Anders als in anderen Phasen der Saison, in denen sich Türkgücü von Rückschlägen nicht erholen konnte, hatten die Männer in den roten Trikots diesmal die passende Antwort parat. Wieder fiel das Tor nach einem Standard. Bekaj köpfte nach einer Ecke zum 1:1 ein.
Es ging weiter hin und her im Dantestadion. In der 27. Minute jubelten erneut die Gäste. Türkgücü verteidigte unaufmerksam, was Ansbachs Torjäger Sperr nach einem Querpass mit seinem siebten Saisontor bestrafte (27.). Nach drei Toren in neun Minuten beruhigte sich das Spiel etwas. Türkgücü wirkte nun erstmals in der Partie etwas verunsichert und kam kaum noch gefährlich in die gegnerische Hälfte.
Türkgücü im Alu-Pech - Gerstmayer trifft spät
Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst nichts. Ansbach hatte keine Mühe, die harmlosen Angriffsbemühungen der Hausherren abzuwehren und lauerte seinerseits auf den entscheidenden Konter. Vor 470 Zuschauern agierten die Nullneuner phasenweise zu passiv und brachten Türkgücü damit wieder ins Spiel. In der 62. Minute kamen die Mittelfranken mit dem Schrecken davon, als der Ball nach einer Porta-Ecke an die Latte klatschte. Türkgücü war nun besser im Spiel und drängte auf den Ausgleich.
Bis zur absoluten Schlussphase schien Türkgücü dies aber nicht in Zählbares ummünzen zu können. Erst in der 88. Minute fiel der erlösende Ausgleichstreffer, der zu diesem Zeitpunkt der Partie aber keineswegs unverdient war und sogleich den Endstand markierte. Gerstmayer hielt bei einer flachen Hereingabe am kurzen Pfosten den Fuß hin und bestrafte damit die Passivität der "Nullneuner" nach der Pause (88.).
Das Ergebnis hilft keiner Seite wirklich weiter. Während Ansbach den Anschluss ans Mittelfeld verpasst, bleibt Türkgücü sieglos am Tabellenende.