1. Juli, 9. September und nun am 14. Oktober - binnen dreieinhalb Monaten trafen die beiden Nachbarn zum dritten Mal aufeinander. Die Belgier, bei denen Castagne de Cuyper im Vergleich zum 2:2 in Italien ersetzte, wollten sich für die beiden jüngsten Niederlagen - vor allem für das EM-Aus im Achtelfinale - revanchieren und starteten mit Energie ins Spiel. Vor allem Doku stellte Digne, der genau wie Koné, Guendouzi und Barcola nach dem 4:1 gegen Israel in die Startelf rückte, vor Probleme.
Große Torchancen kreierten die Hausherren trotzdem nur nach Fehlern von Les Bleus. So scheiterte Trossard nach Konatés Ballverlust an Maignan (18.). Wenig später ermöglichte Konés Ballverlust einen Gegenstoß, an dessen Ende Saliba Openda im Sechzehner zu Fall brachte. Den erst durch einen VAR-Eingriff gegebenen Strafstoß - es wurde eine Abseitsposition von Openda überprüft - vergab Tielemans kläglich: Der Kapitän schoss rund zwei Meter übers Tor (23.).
Openda jubelt verspätet
Nations League am Montag
Es war der Wendepunkt: Frankreich steigerte sich in der Folge und ging prompt in Führung. Faes' Aussetzer, der Innenverteidiger warf sich mit dem Arm in den Laufweg Barcolas, nutzte Kolo Muani vom Punkt (35.). Das 1:0 nahm die Equipe Tricolore aber nicht mit in die Pause, weil Openda in der Nachspielzeit per Kopf zuschlug (45.+3) - der Leipziger durfte erst nachträglich jubeln, da Referee Irfan Peljto zuvor auf Abseits entschieden hatte.
Der Ausgleich schockte die Gäste nicht. Doch obwohl Frankreich nach Wiederanpfiff die aktivere Mannschaft war, verpasste zunächst Tielemans auf der Gegenseite (55.). Eiskalter zeigte sich zwei Minuten später Koné mit einem überlegten Abschluss. Sein vermeintlich erstes Länderspieltor zählte jedoch aufgrund eines vorangegangen Handspiels von Kolo Muani nicht.
Maignan pariert spät gegen Openda
Das 2:1 war nur aufgeschoben: Kolo Muani nickte wenig später Dignes Flanke ins Netz (62.). Die Roten Teufel übernahmen anschließend die Initiative. Große Torgefahr strahlten sie aber nicht aus. So verpasste Openda nach Trossards scharfer Flanke (71.).
Selbst als Tchouameni nach einem Foul an Tielemans kurz vor dem eigenen Sechzehner Gelb-Rot sah (76.) - er war der erste französische Kapitän seit Zinedine Zidane (WM-Finale 2006), der vom Feld gestellt wurde -, kam lange keine Schlussoffensive auf. Erst in der der vorletzten Aktion scheiterte Openda nochmals an Maignan (90.+5), sodass es beim 1:2 blieb.

Musste frühzeitig vom Platz: Aurelien Tchouameni. IMAGO/ANP
Daher verloren die Belgier auch ihr drittes Duell gegen den Nachbarn binnen weniger Monaten. Für die Roten Teufel geht es wohl nicht mehr um viel in der kommenden Länderspielperiode. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf Platz zwei (Frankreich), vier Zähler der Vorsprung auf Rang vier (Israel). Frankreich bleibt derweil an Italien dran und kämpft weiter um den Gruppensieg.
Für beide Nationen steht in genau einem Monat die nächste Partie in der Nations League an. Frankreich empfängt Israel und Belgien Italien (beide 20.45 Uhr).