Seit 2006 war die australische Nationalmannschaft bei jeder WM dabei, 2006 und 2022 erreichte sie sogar jeweils das Achtelfinale. Für 2026 muss sie sich mächtig strecken. Nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Spielen der dritten WM-Qualifikationsrunde in Asien war der Druck vor dem Heimspiel gegen Außenseiter China riesig - doch die Socceroos hielten ihm nach anfänglichen Problemen stand.
Im ersten Auftritt unter dem neuen Trainer Tony Popovic, der im September auf den zurückgetretenen Graham Arnold gefolgt war, drohte zunächst ein weiterer Rückschlag. Xie Wenneng erzielte vor 46.291 Zuschauern in Adelaide ungestört die Führung für die Gäste. Von der hohen Intensität, die Popovic eingefordert hatte, war zunächst nicht viel zu sehen.
Doch der Knoten platzte rund um die Halbzeitpause. Zunächst köpfte Lewis Miller nach einer Freistoßflanke von Craig Goodwin sein erstes Länderspieltor (45.+2), dann drehte Goodwin mit einem Kracher aus der Distanz die Partie ganz (53.). Den Schlusspunkt zum 3:1-Endstand setzte der spät eingewechselte Debütant Nishan Velupillay in der Nachspielzeit, als er im Strafraum gedankenschnell reagierte.
Irvine als Spieler des Jahres ausgezeichnet
Während das fünfte Länderspiel von Bayern-Profi Nestory Irankunda nur eine Halbzeit dauerte, hatte Jackson Irvine die Australier als Kapitän aufs Feld geführt, weil der langjährige Spielführer, der 32-jährige Mathew Ryan, nur auf der Bank sitzen durfte. Für Irvine war es das zweite Highlight binnen weniger Stunden: Tags zuvor war der Mittelfeldspieler des FC St. Pauli zum Spieler des Jahres in Australien gewählt worden. "Es ist einer der Höhepunkte meiner internationalen Karriere", hatte er erklärt.
Weiter geht es für sein Team am Dienstag (12.35 Uhr MESZ) in Japan - dann wartet eine weitaus größere Herausforderung. In den drei Sechsergruppen qualifizieren sich die Erst- und Zweitplatzierten direkt für die WM 2026, den Dritt- und Viertplatzierten bleibt über die vierte Quali-Runde eine Hintertür.