Über fünfeinhalb Jahre nach dem letzten Champions-League-Spiel auf Schalke gastierte die Königsklasse wieder in der Veltins-Arena. "Gastgeber" war derweil nicht etwa der FC Schalke 04, sondern der ukrainische Serienmeister Schachtar Donezk, der seine Heimspiele auf internationaler Bühne diese Saison in Gelsenkirchen austrägt.
Donezk-Trainer Marino Pusic schickte sein Team im Vergleich zum 1:1 in der Liga gegen Veres Rivne auf gleich fünf Positionen verändert in die Partie und hoffte auf den ersten Königsklassen-Sieg. Am 1. Spieltag hatten sich die Ukrainer mit einem torlosen Remis vom FC Bologna getrennt.
Und auch die Gäste aus Bergamo waren zum Auftakt gegen den FC Arsenal nicht über ein 0:0 hinausgekommen, was angesichts der Qualität des Gegners dennoch als Erfolg zu verbuchen gewesen war. Nach dem 1:1 bei der Generalprobe gegen Bologna entschied sich Trainer Gian Piero Gasperini für zwei Wechsel und brachte Zappacosta sowie Samardzic für Ruggeri und Brascianini (beide nicht im Kader).
Die Champions League am Mittwoch
Bergamo übernimmt früh die Kontrolle
Die ungewohnte Umgebung machte Schachtar augenscheinlich nicht zu schaffen, agierte der ukrainische Serienmeister in den Anfangsminuten doch noch auf Augenhöhe mit dem Europa-League-Sieger. Spätestens ab der 12. Minute, als Lookman aus spitzem Winkel verzog, ließ sich dann allerdings eine zunehmende Dominanz der Gäste erkennen.
Nachdem Donezks Defensive bereits mehrmals gewackelt hatte, war es ein unnötiges Foulspiel von Innenverteidiger Ghram, das entscheidende Konsequenzen haben sollte. Den darauffolgenden Freistoß brachte Lookman nach kurzer Ausführung als Flanke an den Fünfmeterraum, wo sich Djimsiti behauptete und trocken zum 1:0 einnetzte (21.).
Lookman belohnt sich noch vor der Pause
Fortan spielte nur noch La Dea, was zu einem klaren Chancenübergewicht zugunsten des Serie-A-Klubs führte. Sowohl Samardzic als auch Lookman (25.) ließen weitere Gelegenheiten ungenutzt - Letzterer scheiterte in der 36. Minute zudem per Volley am Querbalken.
Den schmeichelhaften 0:1-Rückstand sollte Schachtar dennoch nicht in die Pause retten können, denn in der 44. Minute zappelte der Ball erneut im Netz. Auf Vorlage des Ex-Schalkers Kolasinac belohnte sich Lookman für seinen umtriebigen Auftritt und schob flach ein.
Vorentscheidung unmittelbar nach dem Seitenwechsel
Auch nach dem Wiederanpfiff blieb es beim Klassenunterschied, was sich eindrucksvoll in der 48. Minute bestätigte. Nachdem auf der Gegenseite erst Konoplya aus aussichtsreicher Position vergeben hatte (47.), köpfte Bellanova nahezu im direkten Gegenzug zum 3:0 ein.
Die Gastgeber leisteten kaum noch Gegenwehr und hatten Glück, dass weder Zappacosta (Pfosten, 52.), Samardzic (61.) noch der eingewechselte Zaniolo (66.) den vierten Atalanta-Treffer erzielen konnten.
Keine Treffer in der Schlussphase
Zumindest in der Schlussphase erweckten die Ukrainer nochmal den Anschein, die verdiente Niederlage nicht einfach so über sich ergehen lassen zu wollen, Ergebniskosmetik konnten sie dennoch keine betreiben.
Donezk steht damit weiterhin mit einem Punkt in der Königsklasse da, am Sonntag (14.30 Uhr) wartet das Duell mit LNZ Tscherkassy in der Liga. Atalanta empfängt in der Serie A tags zuvor (18 Uhr) den CFC Genua. In der Champions League geht es für die Ukrainer dann am 22. Oktober (21 Uhr) beim FC Arsenal weiter, der amtierende Europa-League-Sieger empfängt einen Tag später Celtic Glasgow (18.45 Uhr).