Die Generalprobe am Wochenende in der Liga endete sowohl für Girona als auch für Rotterdam 1:1. Bei den Spaniern ergaben sich im Vergleich zum Unentschieden bei Celta Vigo gleich fünf Wechsel. Martinez, David Lopez, Van de Beek, Bryan und Milovski kamen für Frances, Blind, Oriol Romeu, Danjuma und Ruiz.
Ganz anders Feyernoord-Coach Brian Priske, der nach dem Remis in Nijmegen keine Veränderungen vornahm.
Die Champions League am Mittwoch
Die Hausherren kamen in ihrem ersten Champions-League-Spiel überhaupt etwas besser in die Partie. Mit dem üblichen Ballbesitzfußball suchten die Spanier nach Lücken im Defensivverbund der Gäste, der alles andere als sattelfest wirkte. Tsygankov scheiterte früh noch an Wellenreuther (7.), David Lopez machte es in der 19. Minute besser und sorgte nach einer Ecke für Gironas ersten Treffer in der Königsklasse.
Herrera ins eigene Tor
Die Führung hatte allerdings nicht lange Bestand - genauer gesagt keine fünf Minuten: Ein Gäste-Freistoß aus dem rechten Halbfeld sprang zu Herrera, der die Kugel unglücklich zum Ausgleich ins eigene Tor lenkte (23.).
Die Zuschauer im Estadi Montilivi sahen einen offenen Schlagabtausch mit vielen intensiven Zweikämpfen im Mittelfeld. Allein im ersten Durchgang hagelte es vier Gelbe Karten - was auch daran lag, dass beide Defensivreihen immer wieder unkonzentriert wirkten und sich leichte Ballverluste leisteten, die per Foulspiel ausgebügelt werden mussten.
Fehler über Fehler: Feyenoord dreht das Spiel
Ein solcher führte dann auch zum 2:1 für Rotterdam: David Lopez machte im Aufbauspiel einen fatalen Fehler, den Milambo nutzte und Gazzaniga im Eins-gegen-eins überwand (33.). Kurz darauf hatten die Niederländer, die sonst nur selten gefährlich im letzten Drittel auftauchten, die dicke Chance aufs 3:1, weil Ivan Martin nach einem haarsträubenden Fehlpass von Gazzaniga einen Elfmeter verursachte. Ueda schoss allerdings schwach und scheiterte am Keeper, der damit seinen Fauxpas ausbügelte. So ging es nach ereignisreichen ersten 45 Minuten mit 1:2 aus Sicht der Hausherren in die Kabinen.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie äußerst intensiv und von vielen hitzigen Duellen geprägt. Hanckos Eigentor in der 52. Minute, als er eine flache Hereingabe von Van de Beek ins eigene Tor abfälschte, wurde aufgrund einer Abseitsposition zurückgenommen. Girona ließ sich aber auch davon nicht verunsichern und spielte weiterhin balldominant nach vorne.
Rotterdam lauerte nur nur noch auf Konter, kam allerdings selten in aussichtsreiche Situationen. Der Druck der Spanier wurde größer und größer - bis sich in der 67. Minute dann die dicke Ausgleichschance auftat: Nach einem unnötigen Foulspiel von Keeper Wellenreuther hatte der gefoulte Miovski die Möglichkeit vom Punkt, doch wie Gazzaniga auf der Gegenseite bügelte auch der Feyenoord-Keeper seinen Fehler wieder aus und parierte den Elfmeter.
Verrücktes Spiel in Girona: Feyenoord eiskalt
Der überfällige Ausgleich fiel dennoch sechs Minuten später. Nach schöner Vorarbeit von Danjuma traf der Niederländer ins linke Eck und stellte auf 2:2 (73.). Mit den euphorisierten Fans im Rücken waren die Hausherren nun am Drücker - der nächste Treffer fiel allerdings auf der anderen Seite und zwar aus dem Nichts: Krejci fälschte Hanckos Flanke ins eigene Tor ab und brachte die Gäste mit dem zweiten Eigentor des Abends wieder auf die Siegerstraße (79.).
Die Spanier sind damit die erste Mannschaft überhaupt, die in ihren ersten zwei CL-Spielen ins eigene Tor traf. In der Schlussphase warf Girona nochmal alles nach vorne, belohnte sich aber nicht mehr für den couragierten Auftritt. Rotterdam nahm damit drei enorm wichtige Punkte aus Spanien mit - und das obwohl die Priske-Elf über die gesamte Spielzeit nur zwei Torschüsse abgab.
Für Girona geht es am Sonntag (14 Uhr) gegen Athletic Bilbao weiter, Feyenoord empfängt eine halbe Stunde später Twente Enschede. In der Königsklasse wartet auf die Spanier am Dienstag, 22. Oktober (21 Uhr) ein Heimspiel gegen Slovan Bratislava, Feyenoord ist tags darauf (21 Uhr) bei Benfica Lissabon gefordert.