In Kroatiens Hauptstadt stand am Mittwochabend vorerst die Drainage im Rasen im Fokus, die dem strömenden Regen Paroli bieten sollte. Ein Wunschdenken, wie sich bereits nach wenigen Sekunden herausstellte, denn immer wieder bremste der Ball aufgrund des durchnässten Untergrunds abrupt ab.
Auch die Gastgeber, die mit einer 2:9-Klatsche in München in die Königsklasse gestartet waren, taten sich unter diesen erschwerten Bedingungen sichtlich schwer. Nach dem 5:1 gegen Lokomotive Zagreb erspielte sich das Team von Trainer Nenad Bjelica zumindest die ersten Torchancen, doch sowohl Baturinas Freistoß (4.) als auch Petkovics Fallrückzieher (10.) blieben ohne Folgen.
Die Monegassen um Coach Adi Hütter hatten in der 13. Minute derweil Pech, als Minamino aus kurzer Distanz am stark parierenden Nevistic scheiterte. Vom Selbstvertrauen, dass die AS nach dem 2:1-Auftakterfolg über den FC Barcelona und der 2:1-Generalprobe gegen Montpellier gesammelt hatte, war anfangs nur wenig zu spüren.
Sucics goldener Schlusspunkt vor der Pause
Die Champions League am Mittwoch
Nennenswerte Torchancen ließen sich bis kurz vor der Pause keine verzeichnen, auch aufgrund der immer schwieriger werden Platzverhältnisse und vieler Unterbrechungen. Lediglich einen zu unplatzierten Abschluss von Petkovic, der sich in der Entstehung des Angriffs ohnehin im Abseits befunden hatte, bekamen die Zuschauer zu sehen.
In der 3. Minute der Nachspielzeit platzte der Knoten dann aber doch noch, als Zagreb nach einer AS-Ecke schnell und zielstrebig umschaltete. Auf Misics eröffnenden Pass ließ Baturina ein punktgenaues Zuspiel auf Sucic folgen, der Keeper Köhn nach einer kurzen Schusstäuschung gekonnt überlupfte.
Baturina erhöht - Monacos Anschluss aus dem Nichts
Von den Einwechslungen zweier Stürmer - Ilenikhena und Balogun (beide 46.) - erhofften sich die Monegassen mehr Offensivgefahr, doch fortan waren es die Hausherren, die den Fuß auf dem Gaspedal hatten. Nachdem Petkov gleich mehrmals unglücklich vor dem gegnerischen Kasten agiert hatte (49./52.), versenkte Baturina die Kugel in der 66. Minute im Netz der Monegassen.
Zagreb hatte alles unter Kontrolle, die vermeintlich komfortable Führung hielt aber nicht lange: Bei Akliouches Eckball in der 74. Minute stolperte Zagreb-Keeper Nevistic über die Füße seines Mitspielers Bernauer, woraufhin der Schlussmann beim Versuch des Herauslaufens zu Boden ging. Salisu entpuppte sich als glücklicher Profiteur, indem er aus kurzer Distanz ins verwaiste Tor einköpfte.
Zakaria bleibt eiskalt vom Punkt - Bjelica sieht Gelb-Rot
Nicht nur die Stimmung, sondern auch die Spielanteile kippten in der Schlussphase spürbar. Während Dinamo-Coach Bjelica in der 82. Minute Gelb wegen Meckerns gesehen hatte, rettete Torrente fünf Minuten später auf der Linie gegen Minamino. Die Heldentat des Innenverteidigers sollte letztlich aber ohne Folgen bleiben, denn aufgrund eines Foulspiels seines Abwehrkollegen Bernauer konnte AS-Kapitän Zakaria die Gäste in der 89. Minute vom Elfmeterpunkt doch noch zum Ausgleich schießen.
Für den negativen Schlusspunkt sorgte wenig später unterdessen Zagrebs Cheftrainer, der beim Schiedsrichtergespann offenbar erneut keinen guten Eindruck hinterließ. Mit Gelb-Rot verwies Bundesliga-Referee Harm Osmers den ehemaligen Union-Berlin-Trainer des Feldes.
Im Ligaalltag geht es für Zagreb am Sonntag (16 Uhr) bei NK Varazdin weiter, Monaco gastiert tags zuvor (21 Uhr) bei Stade Rennes. In der Königsklasse steht für Bjelica und seine Mannen am 23. Oktober (Mittwoch, 21 Uhr) ein Auswärtsspiel bei RB Salzburg an, während es für die Monegassen bereits einen Tag eher (18.45 Uhr) daheim gegen Roter Stern Belgrad weitergeht.