Benficas Trainer Bruno Lage nahm nach dem 5:1 gegen Gil Vicente einen Wechsel vor. Anstelle von Antonio Silva (Bank) begann in der Innenverteidigung Bah. Entsprechend musste auch der Ex-Heidenheimer Beste erneut auf der Bank Platz nehmen, wie im Übrigen auch zum CL-Auftakt gegen Roter Stern Belgrad.
Atletico-Trainer Diego Simeone veränderte seine Elf nach dem 1:1 gegen Real Madrid hingegen auf vier Positionen - samt Systemwechsel von Vierer- auf Dreierkette. Statt Molina, Le Normand, Gallagher und Sörloth begannen Witsel, Samuel Lino, Koke und Correa.
Atletico zu harmlos
Die Champions League am Mittwoch
Die Hausherren begannen aktiver und hatten durch Pavlidis' Kopfball nach einer Ecke (6.) gleich die erste gute Gelegenheit der Partie. Atletico kam in der Folge zumindest in puncto Ballbesitz besser in die Partie. Gefährlich wurde es aber kaum, weil die Simeone-Elf gegen die kompakt verteidigenden Portugiesen kaum eine Lücke fand.
Obendrein waren die Rojiblancos zu fehleranfällig. So nutzten die Gastgeber einen Ballverlust von Reinildo durch Aktürkoglu zur 1:0-Führung (13.). Atletico fiel nicht viel ein. Die beiden besten Szenen gingen auf das Konto von Samuel Lino (13., 37.), der erst nach feiner Drehung weit am Tor vorbeischoss und dann mit etwas Glück eine verunglückte Hereingabe an der Latte platzierte.
Benfica hatte zu diesem Zeitpunkt nach vorne auch nicht allzu viel anzubieten, die Portugiesen konzentrierten sich jedoch äußerst erfolgreich auf die Defensivarbeit. Quasi mit dem Pausenpfiff hätte Pavlidis nach einem schnell ausgeführten Einwurf und nach einem von Witsel abgefälschten di-Maria-Abschluss dann aber das 2:0 machen müssen (45.+3). Dennoch blieb es beim alles in allem verdienten 1:0.
Atletico von der Rolle
Sichtlich unzufrieden nahm Diego Simeone zur Pause einen Dreifachwechsel vor, nahm Griezmann, de Paul und Kapitän Koke vom Platz. Zudem agierte Atletico von nun an wieder in einer Viererkette. Die Maßnahmen fruchteten allerdings wenig, denn mehr Gefahr vor dem Tor entfachten sie nicht. Stattdessen kam Benfica weiterhin zu Umschaltmomenten. So auch in Minute 49, als Pavlidis im Duell mit Gallagher und Gimenez zu Boden ging und nach Intervention des VAR mit einem Elfmeter belohnt wurde.
Di Maria ließ sich nicht zweimal bitten und traf zum 2:0 (52.). Aus Sicht von Atletico wurde es nun nur noch schlimmer. Denn sowohl nach Pavlidis' Kopfball (54.) als auch nach di Marias Abschluss (55.) hätte es gut und gerne 3:0 stehen können. Von Atletico kam nach vorne derweil nach wie vor nichts.
Beste und Amdouni verpassen 5:0
20 Minuten vor dem Ende durfte dann auch Beste seinen zweiten Champions-League-Einsatz feiern. Und der aus der Bundesliga bekannte Standardexperte fügte sich gleich standesgemäß ein. Seine scharf getretene Ecke köpfte Bah freistehend ins Netz (75.). Benfica ließ nun Ball und Gegner laufen - und bekam in Minute 82 nach Foul von Reinildo an Amdouni einen weiteren Elfmeter zugesprochen. Wie bereits di Maria zeigte sich auch Kökcü eiskalt vom Punkt (84.). 4:0.
Atletico, dessen Gegenwehr natürlich längst durchbrochen war, konnte obendrein sogar froh sein, nicht noch das fünfte Gegentor kassiert zu haben. Sowohl Bestes (90.+1) als auch Amdounis (90.+4) Abschluss hätten ein höheres Ergebnis durchaus gerechtfertigt. So blieb es am Ende beim hochverdienten 4:0, durch das Benfica seine nächsten drei Punkte einfuhr.
Für Benfica steht am Sonntag (19 Uhr) das nächste Gastspiel in der Liga an - bei Nacional Funchal. Atletico ist zwei Stunden später bei Real Sociedad San Sebastian (21 Uhr) gefordert. In der Champions League empfangen die Encarnados am 23. Oktober (Mittwoch, 21 Uhr) als nächstes Feyenoord Rotterdam, Atletico hat zeitgleich den Lille OSC zu Gast.