Inter-Trainer Simone Inzaghi tauschte nach dem 4:0-Erfolg über Roter Stern Belgrad in der Ligaphase ordentlich durch und bot gleich sieben neue Spieler in seiner Startelf auf: Bisseck, Acerbi, Darmian, Frattesi, Dimarco, Thuram und Lautaro Martinez starteten an Stelle von Pavard, de Vrij, Dumfries, Zielinski, Carlos Augusto, Taremi und Arnautovic.
Inzaghis Gegenüber, Lino Godinho, der den gesperrten Chefcoach Paolo Vanoli vertrat, stand ihm aber in keinerlei Hinsicht nach und schickte im Vergleich zum 2:3 gegen Lazio ebenfalls sieben Neue aufs Feld: Milinkovic-Savic kehrte zwischen den Pfosten zurück und ersetzte Paleari. Zudem begannen Walukiewicz, Maripan, Linetty, Gineitis, Pedersen und Adams an Stelle von Vojvoda, Masina, Tameze, Ilic, Sosa und Sanabria.
Maripan fliegt - Thuram nickt zweifach ein
Serie A, 7. Spieltag
Von Beginn an bekamen die Zuschauer im San Siro ein dominantes Inter-Team zu Gesicht, das sich direkt einmal viel Ballbesitz erarbeitete. Dennoch ging die erste Möglichkeit auf das Konto der Gäste: Ricci prüfte Sommer aus der Distanz, konnte den Schweizer aber nicht überwinden (14.). Kurz darauf erwies Torino-Verteidiger Maripan seinem Team einen Bärendienst: Gegen Thuram kam der Chilene deutlich zu spät und erwischte den Franzosen mit den Stollen voran am Knöchel - die logische Konsequenz nach VAR-Betrachtung war der Platzverweis (20.).
Die zahlenmäßige Überlegenheit wusste Inter schnell zu nutzen, nur fünf Minuten nach der Roten Karte köpfte Thuram die Nerazzuri in Front (25.). Und die Kopfballstärke des Angreifers blieb das dominierende Thema, schließlich schnürte der ehemalige Gladbach-Stürmer nur zehn Minuten später auf gleiche Art und Weise den Doppelpack (35.).
Zapata besorgt den Anschlusstreffer - Thuram zum dritten
Um eine Antwort verlegen gaben sich die Gäste allerdings nicht: Die Feierlichkeiten zu Thurams zweiten Treffer waren noch gar nicht abgeklungen, da blieb Zapata im Strafraum der Hausherren stabil und ließ Sommer mit einem wuchtigen Schuss aus kurzer Distanz keine Abwehrmöglichkeit und plötzlich stand es nur noch 2:1 (36.). Sichtlich bemüht, den alten Abstand wieder herzustellen, arbeitete sich der aktive Dimarco in Spielminute 41 noch einmal in den Strafraum, doch eine glänzende Abwehr vom bis dahin chancenlosen Milinkovic-Savic bedeutete, dass es mit dem 2:1 auch in die Kabinen ging.
Nach einem - verglichen mit dem ersten Durchgang - eher ruhigen Start in Hälfte zwei, zeigten sich die Hausherren erneut bemüht, den Zwei-Tore-Vorsprung wieder herzustellen. So fand eine Flanke des eingewechselten Pavard Lautaro Martinez, der seinen Kopfball aber neben das Tor setzte (56.). Wenig später schlug dann zum dritten Mal die Stunde von Goalgetter Thuram: Wieder war ein Kopfball von Lautaro Martinez der Ausgangspunkt, in dessen Folge der Franzose den Abpraller zu seinem dritten Treffer in den Maschen unterbrachte (60.).
Zapata muss verletzt raus - Vlasic trifft vom Punkt
Locker ließ Inter auch nach dem dritten Treffer nicht, wenngleich im Anschluss auch Kräfte geschont wurden. So hatte auch Dreifach-Torschütze Thuram kurz nach seinem Treffer Feierabend und wurde von Taremi ersetzt(68.). Weitere Möglichkeiten erarbeiteten sich die Nerazzuri dennoch, so verpasste Bastoni nach einer Ecke das 4:1 nur knapp (75.).
Auch der eingewechselte Taremi versuchte es in Minute 82 noch einmal, aus spitzem Winkel scheiterte er aber an Milinkovic-Savic. Kurz darauf kam zu allem Unglück für die Gäste auch noch Pech dazu: Beim Versuch, einen weiten Ball zu erlaufen trat Zapata unglücklich in den Rasen des San Siro und musste aufgrund einer Verletzung am Bein mit der Trage vom Feld befördert werden (82.). Plötzlich schien sich aber das Glück zu wenden, denn Masina wurde im Strafraum von Calhanoglu gefoult - den fälligen Strafstoß brachte Vlasic zum 2:3 in den Maschen unter (86.).
Die sechsminütige Nachspielzeit spielte Inter weitgehend souverän herunter, beinahe hätte Taremi sogar noch das 4:2 erzielt. Das verhinderte Milinkovic-Savic allerdings mit einer starken Parade (90.+4). Und weil Pavard per Grätsche kurz vor dem Ablauf der Nachspielzeit vor dem einlaufenden Vlasic rettete, blieb es am Ende beim knappen 3:2-Sieg der Nerazzuri gegen ein tapfer kämpfendes Torino. Für beide Mannschaften steht nun erst einmal die Länderspielpause an, im Anschluss trifft Inter am 20. Oktober (20.45 Uhr) auf die Roma. Der FC Turin trifft wenige Stunden zuvor (18 Uhr) auf Cagliari Calcio.