Mit dem torlosen Remis bei Aston Villa hat Manchester United den schlechtesten Saisonstart seit 35 Jahren hingelegt: Damals, in der Saison 1989/90, sammelte der 20-malige englische Meister magere sieben Punkte aus den ersten sieben Spielen. In der aktuellen Spielzeit kommen die Red Devils auf acht Zähler (zwei Siege, zwei Remis, drei Niederlagen) - Tiefstwert in der Vereinshistorie seit Einführung der Premier League.
Die Kritik an Trainer Erik ten Hag, der nun seit fünf Spielen auf einen Sieg wartet, dürfte damit nicht weniger werden. Vor allem, da ManUnited insbesondere offensiv recht wenig zeigte. Dass es trotzdem zu einem Punkt gegen im Vergleich zum 1:0 gegen den FC Bayern in der Champions League auf drei Positionen veränderten Villans - Cash, Barkley und Bailey ersetzten Diego Carlos (Bank), Onana und Ramsey (beide angeschlagen) - reichte, lag wiederum auch an deren Problemen im Angriffsdrittel.
Premier League, 7. Spieltag
Die insgesamt recht müde erste Halbzeit hatte ihre Highlights bereits in der Anfangsphase. ManUnited gehörte nach einer Balleroberung von Rashford im Mittelfeld, dessen anschließendem Solo bis in den Strafraum und Abschluss ins kurze Eck die erste Möglichkeit, Martinez parierte (5.). Kurz darauf verzog Rogers auf der Gegenseite knapp (8.), ansonsten ließen die Offensiven die zündenden Ideen und die Genauigkeit im Angriffsspiel vermissen.
Aston Villa erhöht den Druck - Manchesters Offensive blass
Die Defensive stand dagegen auf beiden Seiten ordentlich, auch die von ten Hag nach dem 3:3 in Porto in der Europa League unter der Woche komplett neuformierte Innenverteidigung mit Maguire und Evans anstelle von de Ligt und Lisandro Martinez (beide Bank). Ersterer verletzte sich allerdings mit der letzten Aktion der ersten Hälfte an der Wade, sodass de Ligt in den zweiten 45 Minuten ran durfte.
Nach dem leistungsgerechten 0:0 zur Pause hatte wieder Rashford den ersten Abschluss (49., Martinez lenkte den Ball über die Latte), bevor die Villans den Druck sichtbar erhöhten. Die Fernschüsse von Tielemans (56.) oder Watkins (57.) parierte aber entweder Onana im United-Tor oder sie gingen knapp drüber.

Freistoß an die Latte: Bruno Fernandes scheitert nur knapp. IMAGO/Sportimage
Bruno Fernandes' Lattenkracher als seltenes Highlight
Die Red Devils setzten in der 68. Minute mit einem wunderschön an die Latte gezirkelten Freistoß von Bruno Fernandes ein offensives Lebenszeichen, ansonsten aber spielte sich die Partie weitestgehend in der United-Hälfte ab - die seltenen Offensivbemühungen der Gäste endeten zumeist im Nichts.
Doch in der Schlussphase hatte auch Aston Villa nicht mehr den Zugriff wie noch zu Beginn der zweiten Hälfte. Die Fans bekamen viel Stückwerk zu sehen, Torchancen waren in den letzten Minuten Mangelware mit Ausnahme eines geblockten Schusses von Philogene (90.+3).
Somit blieb es beim 0:0, das Aston Villa nun mit einer Serie von acht ungeschlagenen Pflichtspielen in die Länderspielpause gehen lässt. Anschließend geht es in der Premier League für die Villans am 19. Oktober beim FC Fulham weiter (16 Uhr). Gleichzeitig empfängt Manchester United den FC Brentford - ob mit oder ohne ten Hag an der Seitenlinie, dürfte sich in den kommenden Tagen entscheiden.