Als Nils Petersen am 1. Juni die Schalker Loskugel nach der vom VfR Aalen gezogen hatte, dürften bei einigen Anhängern der Königsblauen positive Erinnerungen geweckt worden sein. Denn der Ausgangspunkt für den letzten Pokalsieg (2011) war ein 2:1 auf der Ostalb.
Karel Geraerts verhalf bei der Neuauflage des Duells gleich drei Neuzugängen zur Pflichtspielpremiere: Vor Pokaltorhüter Hoffmann bildeten die Youngster Sanchez und Wasinski (beide 20) das Innenverteidiger-Duo. Rechts neben ihnen agierte Eigengewächs Bulut, der erstmals bei den Profis in der Startelf stand. Dazu kehrte Aydin im Vergleich zum 1:3 beim 1. FC Nürnberg in die erste Elf zurück. Das Quintett ersetzte Heekeren, Cissé, Kaminski (alle Bank), Höjlund (Oberschenkelprobleme) und Gantenbein (angeschlagen, Vorsichtsmaßnahme).
Schalke fehlt das nötige Passtempo
der dfb-pokal am samstag
Bei ihren Debüts standen die zentralen Abwehrspieler von Beginn an häufig im Fokus: Sanchez und Wasinski sammelten auf der Suche nach Lücken in Aalens Defensivverbund fleißig Ballkontakte an der Mittellinie. Doch diese fanden die Gelsenkirchener nur selten, weil ihnen zum einen das nötige Passtempo fehlte und zum anderen sich Unzulänglichkeiten einstreuten.
Daher ließ der VfR, der nach der 0:1 Niederlage gegen den Göppinger SV auf zwei Position verändert begann (Kienle und Rapp für Wächter sowie Sauerborn), lediglich zwei im Ansatz gefährliche Abschlüsse von Aydin (11.) und Bulut (29.) zu. Obwohl Schalke auf der Gegenseite nur selten gefordert war, musste Schiedsrichter Felix Brych bei seinem Pflichtspiel-Comeback nach Kreuzbandriss gleich zwei knifflige Situationen bewerten: Seine Pfeife blieb nach Sanchez' Handspiel im S04-Sechzehner (13.) und einem Zweikampf zwischen Bulut sowie Kindsvater kurz vor der Strafraumkante (24.) stumm.
Karaman nickt zur Führung ein
Auf einen Pfiff verzichtete der Rekordreferee der Bundesliga auch in der 31. Minute, als der im Abseits stehende Karaman Mohrs Freistoßflanke einnickte. Da es keinen VAR in der ersten Pokalrunde gibt, hatte das Tor Bestand. Nachdem Sylla den Doppelschlag vergeben hatte (33.), forderte Kindsvater in der letzten Aktion des ersten Durchgangs zum dritten Mal einen Elfmeter. Weil Brych erneut weiterspielen ließ (45.+2), blieb es beim 0:1.
Gleich nach dem Wiederanpfiff tauchte der Fünftligist erneut im gegnerischen Sechzehner auf. Wasinski klärte aber im letzten Moment gegen Kienle (47.), sodass Hoffmann auch im zweiten Durchgang weitestgehend beschäftigungslos bleiben sollte. Dennoch blieb es - zumindest ergebnistechnisch - spannend, weil Schalke nicht auf eine Vorentscheidung drängte. Doch rund 20 Minuten vor dem Ende war die Partie dann entschieden: Sieben Minuten, nachdem Sylla per Kopf das 2:0 verpasst hatte (61.), nutzte Mohr Fofanahs ungenauen Rückpass (68.).
Bachmanns Treffer einkassiert
Dies war auch gleichzeitig der Endstand, weil Karaman - der Kapitän traf nur die Latte (81.) -, Bachmann (82., 83.) und Schallenberg (87.) in der Schlussphase das 3:0 liegenließen. Dazu zählte auch Bachmanns Treffer in der Nachspielzeit nicht (90.+2).
Damit wiederholte sich Schalkes Sieg fast auf den Tag genau 14 Jahre nach dem ersten Aufeinandertreffen - ein gutes Omen? Anders als bei ihrem damaligen Weg ins Endspiel können die Knappen in der 2. Runde diesmal allerdings nicht auf den FSV Frankfurt treffen.
Weiter geht es zunächst im Ligaalltag nächste Woche am Sonntag beim 1. FC Magdeburg (25. August, 13.30 Uhr). Aalen ist bereits am Mittwoch in der Oberliga Baden-Württemberg gegen den 1. FC Normannia Gmünd gefordert (21. August, 18.30 Uhr).