Die "Nationalmannschaften" des Vatikans sind bei ihrem Besuch in der deutschen Hauptstadt sportlich leer ausgegangen. Die Angestellten von Papst Franziskus aus dem kleinen Stadtstaat inmitten von Rom verloren beim inoffiziellen "Länderspiel" im Käthe-Tucholla-Stadion mit 2:3 gegen eine Ü-40-Auswahl des ökumenischen Berliner Amateurklubs KSV Johannisthal. Dem KSV Johannisthal gelang damit eine Revanche: Im Juni 2023 war man in Rom zu Gast, damals siegten die Gastgeber noch mit 7:1. Auch die vatikanischen Frauen hatten am Samstag mit 0:3 gegen den aus NRW angereisten Bonn-Endenicher FV das Nachsehen.
Das Ergebnis war vor 202 Zuschauern jedoch eher zweitrangig: Wie bei einem offiziellen Länderspiel liefen die Teams mit Flaggen auf das Feld, dazu wurden die Nationalhymnen gespielt. Das Männer-Spiel leitete Berlins Bausenator Christian Gaebler als Schiedsrichter.
Das einzige Länderspiel des Jahres

Die Nationalmannschaft des Vatikan. IMAGO/Matthias Koch
Für den Vatikan, der weder FIFA- noch UEFA-Mitglied ist, war es das einzige "Länderspiel" im Kalenderjahr 2024. Die Arbeit für den Papst hat Priorität, die Spielerinnen und Spieler mussten sich für das Wochenende freinehmen oder Dienste tauschen. Für die erst 2018 ins Leben gerufene Frauenauswahl - bestehend hauptsächlich aus Frauen und Töchtern der Vatikanangestellten - war es sogar eine Premiere außerhalb von Italien.
Der Fußball im Vatikan hat durchaus Tradition: Eine vatikanischen Meisterschaft existiert bereits seit 1972 - inklusive Pokal und Supercup. Gespielt wird dort mit vier Feldspielern und einem Torwart auf einem Kleinfeld in Roms Außenbezirk Primavalle. Einen eigenen Frauen-Wettbewerb gibt es noch nicht, stattdessen mischen die Damen in einer römischen Liga mit.