Nordost

"Sind diesmal anders aufgetreten": Erfurt bleibt zuversichtlich

Pokal-Aus gegen Jena

"Sind diesmal anders aufgetreten": Erfurt bleibt zuversichtlich

Robin Fabinski und Maxime Aglago Awoudja ärgern sich nach einer vertanen Chance.

Robin Fabinski und Maxime Aglago Awoudja ärgern sich nach einer vertanen Chance. Sascha Fromm

Regionalliga Nordost

Dem bitteren Pokal-Aus zum Trotz appellierte der Kapitän direkt nach dem Schlusspfiff an seine Mitspieler. "Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass wir die Köpfe hochnehmen müssen und wir eine super Phase haben", sagte Til Schwarz nach dem 0:1 im Landespokal-Achtelfinale beim Regionalliga-Rivalen FC Carl Zeiss Jena. Seine Einschätzung begründet der 25-Jährige mit der Entwicklung der Mannschaft.

Vor fünf Wochen ging Erfurt mit einer ängstlichen Vorstellung an gleicher Stelle im Punktspiel mit 1:5 sang- und klanglos unter. "Wir sind diesmal ganz anders aufgetreten", sagte Schwarz.  Diesmal strahlte Rot-Weiß in der Defensive viel Sicherheit aus und hätte schon in der ersten Halbzeit zwei Tore erzielen müssen. Doch erst brachte Ömer Uzun das Kunststück fertig, völlig freigespielt die Torlatte statt ins gegnerische Gehäuse zu treffen (7.). Dann stand bei seinem Schuss in der 27. Minute der Pfosten im Weg. So sprach selbst Jenas Trainer Henning Bürger von einem glücklichen Sieg seiner Mannschaft.

"Wichtig war die Reaktion"

Trotz des verpassten Viertelfinals verteidigte der nach einer Verletzung in der 82. Minute erstmals wieder aufgebotene Til Schwarz den Auftritt seiner Mannschaft: "Dass wir verloren haben, ist unsere eigene Schuld. Aber auch wenn die Enttäuschung bei allen im Augenblick groß ist: Wichtig war, dass wir eine Reaktion gezeigt haben."

Tatsächlich war Erfurt anzumerken, dass die im Sommer komplett neu formierte Mannschaft nun offenbar zueinander findet. In der Regionalliga war Erfurt zuletzt in vier Partien ungeschlagen geblieben, nachdem im September erst das Derby in Jena klar verloren wurde und dann nach dem 0:1 in Meuselwitz die Stimmung endgültig am Boden lag.

Trainer Fabian Gerber jedoch schaffte mit seiner Elf danach mit einem cleveren Schachzug die Trendwende. Gegen Chemie Leipzig, die selbst Probleme haben, das Spiel zu machen, setzte er auf ein Bollwerk und die Taktik der Nadelstiche. So gelang mit schnellem Umschaltspiel der beeindruckende 5:1-Triumph, der der Mannschaft das Selbstvertrauen zurückgab.

Inzwischen gefestigt

An der neuen Stabilität in der Hintermannschaft biss sich fast auch der FC Carl Zeiss Jena die Zähne aus. Hamza Muqai nutzte eine der wenigen Chancen zum entscheidenden Treffer. "Erfurt ist inzwischen eine gefestigte Mannschaft geworden und hatte auch seine Chancen. Wir hätten durchaus in Rückstand geraten können", sagte Jenas Trainer Bürger.

Erfurts Abwehrmann Maxime Awoudja blickt trotz der Derby-Enttäuschung zuversichtlich auf das nächste Punktspiel am 20. Oktober in Greifswald: "Obwohl wir ausgeschieden sind, hat jeder gesehen, welche Entwicklung wir genommen haben." Til Schwarz verbindet mit dem Auftritt die Hoffnung, dass seine Elf die inzwischen seit August 2023 andauernde Sieglosserie in Regionalliga-Auswärtsspielen nun ein Ende hat: "In Greifswald haben wir zuletzt immer ganz gut ausgesehen. Dort wollen wir drei Punkte holen."

Axel Lukacsek

Die Trainer in der Regionalliga Nordost 2024/25