Am Ende war es ein Abend, für den sich "alle ein Stück weit selber feiern" durften. Zwar nur bedingt für die Leistung, die der 1. FC Heidenheim am Donnerstagabend lieferte, wie Trainer Frank Schmidt am RTL-Mikrofon monierte, sondern viel mehr für den "besonderen Moment". Schließlich war es das erste "richtige Spiel in der Conference League".
Doch beim siegreichen Europapokal-Debüt gegen Olimpija Ljubljana (2:1) stand am Ende vor allem ein hartes Stückchen Arbeit zu Buche. Etwas, das sich die Ostalbstädter "selbst zuzuschreiben hatten", wie der 50-Jährige resümiert.
Schmidt hadert über Chancenverwertung
So führten seine Schützlinge "nach einer richtig starken ersten halben Stunde nur mit 1:0". Ehe in der Folge auch der slowenische Hauptstadtklub andeutete, warum die Gäste bis dato in der jungen Saison noch ungeschlagen blieben. "Wir haben sie ein Stück weit leben lassen", so der Vorwurf des 50-Jährigen.
Bereits in der 63. Minute hatte die Mannschaft von der Brenz Glück, dass in einer kuriosen Szene Torhüter Kevin Müller zweimal mit dem Pfosten in Bunde war. Eine knappe Viertelstunde später konnte selbst dieser nicht mehr retten, als Alex Blanco freistehend nur noch einköpfen musste.
Dass dennoch die Premiere im Europapokal glückte, hatte der Trainer seinem Joker Paul Wanner zu verdanken. Trotz einer Situation, "die nicht einfach für ihn war" - vor der Ausführung seines Elfmeters hatte Schiedsrichter Enea Jorgji noch mehrere Gelbe Karten an die Bank der Gäste verteilt, sodass der deutsche U-20-Nationalspieler minutenlang warten musste.
"Deshalb hat er wahrscheinlich erst den Nachschuss reingemacht. Aber der Nachschuss war viel schwieriger als der Elfmeter", meinte Schmidt. Für Wanner sollte es übrigens der erste Treffer im ersten Conference-League-Spiel sein, dasselbe Kunststück gelang dem 18-Jährigen bereits bei seinen Debüts in der Bundesliga und dem DFB-Pokal.
Warnung vor dem nächsten Spiel
"Am Ende hat er nachgesetzt. Die Chance vergeben, aber dann sofort da zu sein, das ist auch ein Qualität", lobt Schmidt den Willen seines Youngsters und fügt an: "Und das ist wichtig, weil sonst wäre es schwer geworden, heute das Spiel zu gewinnen."
So nehmen die Ostalbstädter für die kommende Aufgabe am Sonntag (15.30 Uhr) gegen RB Leipzig eine Warnung mit: "Die letzte Situation war ja Wahnsinn, da waren zwei, drei Abschlüsse und Köpfe dazwischen. Wenn du da zum Schluss nochmal so zitterst musst, dann ist das ein Schuss vor den Bug, auch wenn wir gewinnen."