DFB-Pokal

Nach dem Gladbach-Frust: Neue Chance für Schick

Schwerer Stand hinter Boniface

Nach dem Gladbach-Frust: Neue Chance für Schick

Neue Chance im DFB-Pokal für Patrik Schick.

Neue Chance im DFB-Pokal für Patrik Schick. IMAGO/ANP

Ohne fünf tritt Bayer 04 am Mittwochabend (18 Uhr, LIVE! bei kicker) in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Tabellenführer der Regionalliga Nordost, Carl Zeiss Jena an. Neben Lukas Hradecky (Schonung nach Krankheit), Exequiel Palacios (Aufbautraining nach Meniskusoperation), Martin Terrier (Sperre nach Platzverweis im Supercup), dem ohnehin zum Medizincheck in Bergamo weilenden Odilon Kossounou (Gelb-rote Karte im Pokalfinale) muss Xabi Alonso auch auf den gesperrten Victor Boniface (sportwidriges Verhalten nach dem Elfmeterschießen im Supercup) verzichten.

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Letztere Personalie bedeutet die Chance für Patrik Schick. Der tschechische Torjäger steht in der Rangfolge der Mittelstürmer derzeit nicht nur hinter Boniface, sondern musste beim 3:2-Sieg zum Liga-Auftakt auf der Ersatzbank schmerzvoll registrieren, dass ihn Xabi Alonso trotz eines noch benötigten Treffers nach dem Gladbacher 2:2-Ausgleich in der 85. Minute nicht einsetzte, obwohl dem Leverkusener Trainer noch zwei Wechselmöglichkeiten zur Verfügung standen.

Schick muss punkten

Nach dem Frust von Gladbach stellt das Pokalspiel in Jena jetzt für Schick die Chance dar, sich nachdrücklich für einen Platz in der Startelf zu empfehlen - oder zumindest für einen Joker-Einsatz, den ihm Xabi Alonso in Gladbach nicht verordnete.

Klar ist: Schick muss gewaltig punkten, um Boniface den Platz im Sturmzentrum streitig machen zu können. Der Nigerianer steht bei Xabi Alonso hoch im Kurs, der den 23-Jährigen als die besser zum Leverkusener Tiki-Taka passende Lösung ansieht.

Im Borussia Park hatte Boniface, der nach langer Verletzungspause wieder spritzig und tatendurstig auftritt, starke Ansätze und das eine oder andere furiose Dribbling gezeigt sowie mit einem Lattentreffer Pech im Abschluss. Grundsätzlich ein Plädoyer für weitere Startelfeinsätze.

Der klarer agierende Torjäger

Für seine Leistung bekam der Mittelstürmer folglich Lob, aber auch leise Kritik. "Ein fitter Boniface kann jedem Gegner wehtun. Das hat man auch letztes Jahr gesehen vor seiner Verletzung, als er sehr wichtig für die Mannschaft war. Heute auch", urteilte Stratege Granit Xhaka in Gladbach, um anzufügen: "Wir haben heute alle nicht auf dem hohen Niveau gespielt, dass wir letztes Jahr erreicht haben." Abschluss und Entscheidungsfindung, wann der richtige Zeitpunkt zum Torschuss ist, waren die unausgesprochenen Kritikpunkte an Bonifaces Auftritt.

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Gerade in diesen Punkten aber hatte sich der wie Boniface nach langer Leidenszeit wieder topfitte Schick zuletzt als der klarer agierende Torjäger hervorgetan: So traf der 28-Jährige zum 2:2-Endstand im Supercup gegen Stuttgart als Joker, nachdem er zuvor bei der Generalprobe gegen Real Betis (1:1) den späten Ausgleich durch seinen Kopfball vorbereitet hatte, den der spanische Keeper mit letztem Einsatz nur vor die Füße von Torschütze Jeanuel Belocian abwehren konnte.

In Jena möchte Schick am Mittwochabend erneut handfeste Argumente liefern, damit ihn am Samstag im Topspiel gegen seinen Ex-Klub RB Leipzig nicht das Gleiche widerfährt wie in den Frust-Minuten von Gladbach.

Stephan von Nocks

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