Erwartungsgemäß entschied sich Xabi Alonso dazu, einige Stammspieler in Jena nicht beginnen zu lassen. So tauschte der Spanier siebenmal, gönnte unter anderem Alejandro Grimaldo, Jeremie Frimpong und Florian Wirtz eine Pause. Obendrauf veränderte er das System von der gewohnten Dreierkette auf ein 4-2-3-1.
Doch von Beginn an wurde klar, dass es am Mittwochabend sehr knifflig werden würde. Alonso gab lautstarke wie unübersehbare Anweisungen von der Seitenlinie und wirkte auch nach dem Führungstreffer nicht sonderlich zufrieden. Zu enttäuschend war der Auftritt des Doublesiegers, der die Schlussoffensive des Regionalligisten nicht verhindern konnte und sich glücklich schätzen durfte, nicht Nachsitzen zu müssen.
Alonso lobt Jena
Wer im Sky-Interview allerdings einen wütenden Alonso erwartete, der wurde enttäuscht. Als "typisch Pokal" betitelte der 42-Jährige das Duell in Thüringen, das Jonas Hofmann mit seinem Kopfballtor entschieden hatte. "Jena hat es gut gemacht. Sie haben bis zur letzten Minute gekämpft, das war hart für uns", gab Alonso zu.
Ob es geplant gewesen sei, in Grimaldo, Frimpong, Wirtz und Granit Xhaka dann doch noch die erste Garde einzuwechseln, ließ er unbeantwortet und verwies vielmehr auf "genug Entscheidungsmöglichkeiten" und eine "gute Bank", die immer benötigt werde.
Hofmann: "Nicht diese Souveränität ausgestrahlt"
Etwas ausführlicher wurde der Torschütze und vom DFB als Man of the Match ausgezeichnete Hofmann, der festhielt, dass es "uns vielleicht schon ein bisschen überrascht" hat, in welcher Form Jena über die volle Strecke draufging und dem Pokal-Sieger keine Ruhe ließ.
"Generell haben wir als Mannschaft nicht diese Souveränität ausgestrahlt, die wir sonst haben", ging der Offensivakteur ins Detail. Besonders nach dem Führungstreffer hatten die Leverkusener es nicht geschafft, Jena durchgehend vom eigenen Tor fernzuhalten. "Das sichere Aufbauen, das Zurechtlegen des Gegners, das hektische Erzwingen", monierte Hofmann "zwei, drei Punkte, warum das Spiel so gelaufen ist, wie es gelaufen ist."
Darüber, dass man am Wochenende eine Leistungssteigerung braucht, waren sich alle Protagonisten einig. Denn am Samstag steht ab 18.30 Uhr das Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig an (LIVE! bei kicker).