Nations League

Nach Norwegens Debakel: Haalands Verhalten in der Kritik

Trainer Solbakken von Zukunftsfrage genervt

Nach Norwegens Debakel: Haalands Verhalten in der Kritik

Diesmal schweigsam: Erling Haaland nach Norwegens 1:5 in Linz.

Diesmal schweigsam: Erling Haaland nach Norwegens 1:5 in Linz. IMAGO/Bildbyran

Mesut Özil traf zur Führung, Mario Gomez zum Endstand, dazwischen durften auch Julian Draxler, Timo Werner und Leon Goretzka jubeln: Als Norwegen letztmals ähnlich unter die Räder geriet wie am Sonntagabend in Linz, war die Fußballwelt noch eine andere. Am 4. September 2017 schickte Deutschland Lars Lagerbäcks Mannschaft in der WM-Qualifikation mit 6:0 nach Hause.

Damals hatten die Norweger in der Sechsergruppe nur San Marino hinter sich gelassen, diesmal kam die Abreibung weitaus überraschender. Dem 1:5 gegen Österreich waren zwei vielversprechende Auftritte vorausgegangen (2:1 gegen Österreich, 3:0 gegen Slowenien), die auch Lagerbäck-Nachfolger Stale Solbakken Ruhe verschafft hatten. Nun musste der Trainer aufs Neue unangenehme Fragen beantworten - und tat das nicht gerade gerne.

"Das habe ich doch schon einmal beantwortet, oder?", entgegnete Solbakken auf die Frage, warum er weiterhin der richtige Nationaltrainer sei. "Ich habe einen Vertrag. Wir haben volles Vertrauen ineinander und arbeiten sehr hart."

Zwar nahm er die Schuld für den Einbruch im zweiten Durchgang auf sich, in dem die Österreicher zwischen der 49. und 71. Minute viermal trafen. "Wir müssen die Blutung nach dem 1:3 stoppen", ärgerte er sich, haderte aber unter anderem auch mit dem Foulelfmeter, der zu jenem 1:3 geführt hatte und der ihm zufolge in nur "einem von 100 Fällen" gegeben werde.

Kapitän Haaland stellt sich nicht - und entschuldigt sich

In der Heimat fokussierte sich die Kritik besonders auf Erling Haaland. Der Angreifer, der diesmal blass blieb und beim Stand von 0:0 Pfostenpech hatte, war gegen Slowenien zum Rekordtorschützen aufgestiegen und hatte danach gerne Interviews gegeben - diesmal jedoch duckte er sich weg, obwohl er in Abwesenheit des verletzten Martin Ödegaard erneut die Kapitänsbinde tragen durfte.

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Auch als ihn die Tageszeitung VG am Montag am Flughafen um Antworten bat, blockte Haaland ab, obwohl er noch in der Nacht eine Entschuldigung gepostet hatte. "Sorry an alle, das war viel zu schlecht von mir", schrieb er bei Instagram. "Im November peilen wir sechs Punkte an!"

Dann trifft Norwegen auswärts auf Slowenien (14. November) und zuhause auf Kasachstan (17. November). Noch ist für Haaland & Co. alles möglich in der Gruppe 3 der Liga B: Aufstieg in die Liga A, Verbleib in der Liga B, Abstieg in die Liga C. Österreich und Slowenien gehen ebenfalls mit sieben Punkten in die letzten beiden Spiele - allerdings jeweils mit einem Sieg im Rücken.

jpe

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