Im Trainingslager am Tegernsee hatte Luca Netz beim Treffen mit dem kicker über seine Ziele für die neue Saison gesprochen. "Bei den Toren und Assists will ich was draufpacken, wieder mehr Scorerpunkte sammeln", lautete ein Punkt, den Netz aufgezählt hatte. Gesagt - und schon getan. Gleich im ersten Pflichtspiel der Saison kam der Linksverteidiger (vergangene Saison null Tore und fünf Assists in 34 Pflichtspielen) seinem eigenen Auftrag nach und brachte die Borussia beim 3:1-Sieg in Aue mit seinem 2:1 auf die Siegesstraße. Es war dazu noch ein Treffer der Marke Traumtor, ein Knaller mit links, der oben im Eck einschlug. "Den habe ich perfekt getroffen", freute sich Netz.
In schon seine vierte Saison bei der Borussia geht der ehemalige Herthaner. Zeit wird es, so die Einschätzung der Verantwortlichen und von Netz selbst, dass jetzt der nächste Schritt erfolgt. "Ich will wesentlich besser sein als letzte Saison, das ist klar", betonte Netz in Aue noch einmal.
Bei diesem Vorhaben wird ihm der Auftakt im DFB-Pokal weiteren Rückenwind verleihen. Denn auch unabhängig vom Tor konnte Netz auf sich aufmerksam machen. "Er hatte insgesamt eine positive Vorbereitung und hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Er hatte gute Lösungen und ist öfter auch in die Flankensituationen gekommen, hat viele Zweikämpfe gewonnen. Das Tor war die Kirsche auf der Torte, sensationell. Es freut mich für ihn, weil er viel investiert hat", sagte Trainer Gerardo Seoane und forderte zugleich: "Diese Leistung gilt es jetzt zu bestätigen. Und an dem einen oder anderen noch zu arbeiten."
Beim Gegentreffer selbstkritisch
Eine höhere Zuverlässigkeit in der Defensive gehört zu den Dingen, in denen Netz weiter zulegen muss. Das Stellungsspiel, das Verhalten in den Zweikämpfen, das Timing beim Kopfball etwa auch. Beim Gegentreffer in Aue sah auch Netz nicht glücklich aus, obwohl er am Ende einer längeren Fehlerkette gegen zwei Mann verteidigen musste. "Ich muss mich für einen Gegenspieler entscheiden. Ich stand ein bisschen in der Mitte und habe mich für keinen entschieden", zeigte er sich selbstkritisch. Doch der Gesamteindruck an diesem Tag, das machte auch Roland Virkus noch einmal deutlich, war positiv. "Ein sehr gutes Spiel von Luca", betonte der Sport-Geschäftsführer. "Und ein super Tor."