"Es ist wichtig, in der ersten Runde dominant spielen und nichts anbrennen zu lassen", beginnt Dortmunds Neu-Trainer Nuri Sahin das Fazit seines ersten Pflichtspiels am Sky-Mikrofon. Während Ersteres über volle Strecke gegeben war, klappte Letzteres besonders im zweiten Durchgang teils nur bedingt. Dreimal hatte der BVB Glück, als der Regionalligist aus Lübeck nur das Aluminium traf. Entscheidend und wichtig ist jedoch freilich, dass die Schwarz-Gelben zu keinem Zeitpunkt des Spiels wirklich Gefahr liefen, die Partie aus der Hand zu geben.
85 Prozent Ballbesitz für Dortmund
"Wir haben über 1.000 Pässe gespielt, da kann in so einem Spiel auch mal die Konzentration nachlassen", relativiert Sahin einige Unaufmerksamkeiten im zweiten Durchgang. Da wäre beispielsweise Julian Brandts leichtfertiger Ballverlust im Vorfeld des Lübecker Anschlusstreffers oder auch die unzureichende Defensivarbeit bei Ecken des Gegners.
Doch natürlich war lange nicht alles schlecht, schließlich lieferte der BVB einen insgesamt souveränen Auftritt ab. Obendrauf konzentrierte sich Phönix fast ausschließlich aufs Verteidigen, was zur Folge hatte, dass Dortmund am Ende 85 Prozent Ballbesitz hatte.
Groß: "Ich habe Luft nach oben"
Besonders ins Rampenlicht spielte sich dabei Neuzugang Pascal Groß, der sich im 3-4-3-System immer wieder zwischen die Innenverteidiger fallen ließ und mit langen Zuspielen in die Spitze auf sich aufmerksam machte. Ehe der Ex-Brighton-Akteur exakt auf diese Weise das 3:0 von Brandt vorbereitete, fungierte sein Eckball in der dritten Minute ebenso als Tor-Assist.
"Es war ordentlich. Ich habe Luft nach oben, ich lerne immer noch alles kennen und lerne jeden Tag dazu", resümiert der vom DFB als "Man of the Match" ausgezeichnete Mittelfeldstratege. "Es war ein guter Start und wichtig, dass wir das Spiel gewinnen. Es war alternativlos. Wir können uns steigern, aber es war ein gutes erstes Pflichtspiel."
Erstes Topspiel gegen Frankfurt
Eine Reihe weiter hinten überraschte Sahin mit seinen Startelfmandaten für Waldemar Anton, Niklas Süle und Nico Schlotterbeck. Und nicht nur damit: Anders als bei der Generalprobe gegen Aston Villa agierte der BVB nicht mit einer Viererkette und Schlotterbeck als Linksverteidiger im Aufbauspiel, sondern mit einer Dreier-Abwehrreihe. "Konkurrenzkampf ist immer gut, es macht uns besser", weiß Torschütze Anton und bezeichnet das Spiel als "ordentlich". Lediglich das Gegentor ärgere den Ex-Stuttgarter "extrem".
Der Härtetest vor dem Bundesliga-Start ist absolviert. Einen ohne Frage besseren Gegner erwartet der Champions-League-Finalist am kommenden Wochenende, wenn Eintracht Frankfurt zum ersten Topspiel der neuen Saison im Signal-Iduna-Park zu Gast ist.