Bundesliga

BVB: Der gelungene Einstand der viereinhalb Neuen

Debütanten überzeugen bei Dortmund

Der gelungene Einstand der viereinhalb Neuen

Handshake mit dem Coach: Yan Couto (li.) war bei seinem Debüt für den BVB direkt an einem Tor beteiligt.

Handshake mit dem Coach: Yan Couto (li.) war bei seinem Debüt für den BVB direkt an einem Tor beteiligt. IMAGO/DeFodi

Keine drei Minuten dauerte es in Hamburg, da hatten sich zwei der Dortmunder Debütanten schon gesucht und gefunden. Den scharfen Eckball von Pascal Groß auf den langen Pfosten unterlief Lübecks Keeper Carl Leonhard, hinter ihm bedankte sich Waldemar Anton mit seinem Pflichtspieltreffer für den BVB. Es war ein gelungener Einstand für beide, aber auch für die anderen beiden Sommer-Zugänge - und den einen gefühlten Neuen.

Pascal Groß: 169 Ballkontakte hatte der Mittelfeld-Regisseur am Ende, die zweitmeisten nach Niklas Süle. Aus dem Zentrum heraus dirigierte er das Dortmunder Spiel, beschleunigte, verlangsamte, verlagerte und leitete ein. So lief fast jeder Angriff über den 33-Jährigen, der neben der frühen Führung durch Anton noch einen weiteren Treffer vorbereite. Den langen und präzisen Flugball vollendete Julian Brandt kurz vor der Pause zum vorentscheidenden 3:0. Macht Groß so weiter, wird er für den BVB zum Schlüsselspieler.

Waldemar Anton: Der frühere Stuttgarter war nicht nur wegen seines Treffers zu Beginn des Spiels ein wichtiger Faktor. Als rechter Teil der Dreierkette im Spielaufbau war er zwar mit "nur" 150 Kontakten etwas seltener am Ball als Süle (201) und Nico Schlotterbeck (155), agierte dabei aber sicher und umsichtig - was auch die Quote von 96 Prozent angekommenen Bällen aussagt. Defensiv war er selten ernsthaft gefordert, rettete aber einmal grätschend.

Yan Couto: Der Brasilianer kam nach gut einer Stunde für Julian Ryerson und bewies direkt, warum der BVB ihn holte: Mit seinem dynamischen Dribbling gegen drei Mann und dem durchdachten Schnittstellenpass auf Julien Duranville bereitete er den vierten Treffer sehenswert vor. Als Rechtsverteidiger wird der 22-Jährige eine spannende Alternative, gerade weil sein offensives Profil sonst so nicht im Kader vorhanden ist.

Julien Duranville

Wusste beim 4:1 gegen Phönix Lübeck zu überzeugen: Dortmunds Außenbahnspieler Julien Duranville. IMAGO/DeFodi

Maximilian Beier: Nur kurz nach seiner Einwechslung für Karim Adeyemi hatte der bislang letzte Neue ebenfalls seinen Debüttreffer auf dem Fuß, scheiterte nach einem Pass von Julian Brandt aber an Leonhard. Nur wenige Tage nach seiner Verpflichtung waren die 21 Minuten in Hamburg als Mittelstürmer ein erster Praxistest mit den neuen Mitspielern, hier und da fehlte noch die Abstimmung.

Julien Duranville: Der junge Belgier kam zwar schon vor eineinhalb Jahren zum BVB, hatte aber wegen wiederkehrenden Verletzungsproblemen bisher keinen einfachen Stand und kam nur sporadisch zum Einsatz. Nun ist der Flügelspieler viel stabiler, kann endlich belastet werden und deutete auch gegen Lübeck als halber Neuzugang seinen Wert fürs Team an: Den Pass von Yan Couto vollendete er zum 4:1, es war sein erster Scorerpunkt für die Dortmunder Profis.

Patrick Kleinmann