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Werder-Pleite in Drochtersen: "Extrem wertvolle" Erfahrung

Brand sieht sein Team auf "einem guten Weg"

Werder-Pleite in Drochtersen: Eine "extrem wertvolle" Erfahrung

Trainer Christian Brand und sein Team haben sich nach dem Aufstieg in der oberen Tabellenhälfte etabliert.

Trainer Christian Brand und sein Team haben sich nach dem Aufstieg in der oberen Tabellenhälfte etabliert. IMAGO/Werner Scholz

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Irgendwann musste die Serie mal ein Ende nehmen, und dass die U 23 des SV Werder ausgerechnet bei der SpVgg Drochtersen/Assel gestoppt wurde, war irgendwie folgerichtig: Vor dem Duell hatten schließlich beide Mannschaften vier Siege in Folge gefeiert. Sie waren sich also nicht nur als Spitzenteam, sondern auch recht formstark begegnet. Andererseits offenbart die 0:1-Niederlage schon auch die Defizite der Bremer. "Eine richtige Spitzenmannschaft holt hier mindestens einen Punkt", fand Werder-Trainer Christian Brand.

Das ließ sich gut nachvollziehen. Bereits in der ersten Halbzeit war sein Team optisch überlegen gewesen und hatte ein klares Chancenplus verzeichnet. Das Tor des Tages, erzielt von Haris Hyseni nach rund 20 Minuten, lag keineswegs in der Luft. Nach dem Wechsel agierte die U 23 sogar richtig dominant und drückte den Gastgeber in dessen Hälfte. Doch je weiter sich die Spielvereinigung zurückzog, je enger es zuging im Strafraum von D/A, desto weniger gelang es den Bremern, die nun sehr massive Gegenwehr zu brechen. Deshalb lobte Christian Brandt später zwar, wie gut seine Mannschaft die "schwierigen Bedingungen" in Drochtersen angenommen und sich in das Spiel "reingekämpft" habe. Der Trainer bemerkte aber eben auch: "Du musst in dieser Situation konzentriert und ruhig bleiben, präzise und sauber spielen."

"Große Fortschritte"

Weil der U 23 dies nicht gelang, wurde nichts aus einem Erfolg, und so blieb Christian Brand denn auch im Konjunktiv: "Wir hätten uns oben festsetzen können." Er traf diese Feststellung allerdings mit einer gewissen Gelassenheit, und auch das hatte seinen Grund: Der Aufsteiger ist nicht angetreten, um unbedingt am Spitzenkampf der Liga teilzunehmen. Seine Aufgabe besteht nach wie vor darin, Spieler und Mannschaft zu entwickeln. Und das gelingt angesichts der 22 Punkte aus nun 13 Partien ziemlich gut. "Wir haben große Fortschritte gemacht und sind auf einem guten Weg", so Brand.

14. Spieltag

Es hatte eigentlich bereits am ersten Spieltag begonnen: Beim 3:4 in Havelse, also gegen jene Mannschaft, die bis heute die Liga anführt, lagen die Bremer eine Viertelstunde vor Schluss noch mit 3:1 vorn. Einige individuelle Fehler kosteten am Ende den Sieg. Aber diese Fehler gehören dazu, wenn junge Fußballer sich im Herrenbereich etablieren. Dass sie mittlerweile längst nicht mehr so häufig vorkommen, macht einen Großteil der positiven Entwicklung aus.

Geradezu abgeklärt war die U 23 ausgerechnet in den Spielen gegen die anderen Nachwuchsmannschaften aufgetreten. In den Partien gegen St. Pauli II (5:1), den Hamburger SV II (5:0) und Holstein Kiel II (3:1) war nämlich kein großer spielerischer Unterschied zu erkennen gewesen. Gewonnen wurden diese Spiele, da die Bremer reifer auftraten, die eigenen Chancen konsequent nutzten und sich weniger Patzer als ihre Gegner leisteten. "Aber wir haben noch einen Weg zu gehen", betonte Christian Brand nach der Niederlage bei der SpVgg Drochtersen/Assel. Weil sein Team in dieser Partie ein paar neue Erfahrungen machen konnte, erschien ihm die Pleite gleichwohl als "extrem wertvoll".

Stefan Freye

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