Südwest

FSV Frankfurt und Eintracht II: Hermes und Vrancic im Fokus

Die Erkenntnisse des Frankfurter Stadtduells

Hermes bringt dem FSV die Siege - SGE-Routinier Vrancic sucht seine Form

Per Volley zur Führung: Lucas Hermes (vorne) schießt derzeit besonders wichtige Tore für den FSV Frankfurt.

Per Volley zur Führung: Lucas Hermes (vorne) schießt derzeit besonders wichtige Tore für den FSV Frankfurt. IMAGO/Hartenfelser

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Der FSV Frankfurt hat die erste Prüfung, die Spitzenposition verteidigen zu können, mit Bravour bestanden. Nachdem Kickers Offenbach in einem intensiven Match mit 5:1 gegen den FC Homburg vorgelegt hatte, zogen die Schwarz-Blauen 19 Stunden später nach und besiegten Eintracht Frankfurt II 3:1. Immerhin 2885 Zuschauer kamen zum kleinen Frankfurter Stadtduell, doch Derbystimmung oder gar -dramatik kam nicht auf. Dafür dominierte der FSV zu sehr, hatte die reifere Spielanlage, stand stabiler in der Defensive und hatte entsprechend das resolutere und auch cleverere Zweikampfverhalten.

Und Lucas Hermes sorgte - wie eine Woche zuvor in Kassel - für das erste Tor. Wiederum lauerte er nach Eckstoß am langen Pfosten; im Auestadion traf er per Kopf, nun volley mit der Innenseite. "Ich bin natürlich froh, dass es wieder so gut geklappt hat", sagte der Stürmer und legte verbal nach: "Es war ein sehr guter Auftritt von uns. Wir haben von Anfang wenig anbrennen lassen und zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht." Wenn Hermes trifft, dann liefert er auch Siege. Nicht nur gegen Eintracht II und den KSV Hessen (1:0), auch beim 3:1 über Trier und 3:2 bei Hoffenheim II - dann jeweils als zweifacher Schütze.

DAS STADTDUELL

Besonders hervorheben wollte Trainer Tim Görner die Leistung des 24-jährigen Ex-Offenbachers nicht. "Lucas funktioniert im Kollektiv", betonte er. Und dies habe insgesamt seine Aufgabe erfüllt. "Wir haben die Eintracht nicht ins Derby reinkommen lassen und hatten eine sehr gute Balance im Spiel." Damit meinte der Coach Variabilität im Offensivspiel. Ob zentral über Ben-Luca Fisher und Gwang-in Lee, über die Außen über Jan Erik Eichhorn und Tim Latteier respektive Leonhard von Schroetter und Giorgio del Vecchio beziehungsweise in Umschaltsituationen - der FSV hat Mittel, für Gefahr zu sorgen, allerdings war das Chancenverhältnis (5:4) nicht überzeugend.

"Inakzeptabel" und "schlechte Entscheidungen"

Auf jeden Fall konnte sich Görners Team den Lapsus von Justin Ospelt erlauben, der beim Stand von 3:0 den Ball gegen Paul Wünsch vertändelte - quasi ein Eigentor. So riss die beeindruckende Serie von dann 417 Minuten ohne Gegentreffer. Die Eintracht war in der Schlussviertelstunde nicht mehr in der Lage, zur Aufholjagd zu blasen. "Die erste Halbzeit war inakzeptabel", betonte SGE-Trainer Dennis Schmitt. Da habe es bei seinen Spielern an Intensität und Zweikampfhärte gefehlt. Der Start in die zweite Halbzeit sei zwar okay gewesen, allerdings sind im weiteren Verlauf "schlechte Entscheidungen getroffen" worden.

Sechs Tage davor hatte seine Mannschaft an gleicher Spielstätte noch einen überzeugenden Auftritt hingelegt, am Bornheimer Hang den Offenbacher Kickers einen Punkt abgetrotzt (0:0). Sehr zur Freude des Nachbarn FSV.

Doch dem jungen Team fehlt es noch an Konstanz. Die Herausforderung, innerhalb einer Woche gegen zwei Topklubs der Liga zu bestehen, war zu anspruchsvoll. Schmitt steht vor der großen Aufgabe, die Eintracht stabil auf Kurs zu bringen. Von der Mittelfeldachse Mario Vrancic und Marcel Wenig gingen kaum Impulse aus. Der 35-jährige ehemalige Bundesliga-Profi Vrancic versucht nach mehrwöchiger Verletzungspause Form zu finden, sowohl bei seinem Comeback gegen den OFC als auch im FSV-Spiel wechselte Schmitt den Bosnier in der Endphase aus. Vor dem 0:2 verlor Vrancic den wegweisenden Zweikampf im Mittelfeld, beim 0:3 verursachte er den Strafstoß.

Stefan Fritschi

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