Als es ernst wurde am Freitagabend in Regensburg, wurde er von den eigenen Gefühlen überrascht. "Ich bin beim Einlaufen echt ein bisschen emotional geworden, das hätte ich nicht gedacht", gestand Eric Martel hinterher, "es war etwas Besonderes, weil ich damals Balljunge im Jahnstadion war, und jetzt die U 21 als Kapitän anzuführen, war für mich schon etwas sehr Besonderes - und mit dem Sieg und vor den Familienmitgliedern umso schöner."
Da hat sich für den 22-Jährigen ein spezieller Kreis geschlossen. Rund 50 Kilometer entfernt war Martel in Straubing geboren worden und hatte bei seinem Heimatverein RSV Ittling gekickt, ehe der damals Zehnjährige fünf Jahre lang die Nachwuchsteams von Jahn Regensburg durchlief. Danach ging die Ausbildung bei RB Leipzig weiter, nach einem Abstecher zu Austria Wien landete der defensive Mittelfeldspieler schließlich beim 1. FC Köln.
Der Spielbericht
Und vergleichsweise früh auch in der U 21. Bereits seit drei Jahren zählt Martel zur obersten Juniorenauswahl des DFB, die er mittlerweile als Kapitän anführt. Auch 2023 bei der EM in Georgien war er schon dabei, als die deutsche Mannschaft bereits in der Gruppenphase ausschied. Umso motivierter geht Martel nun ins Turnier 2025 in der Slowakei.
"Ich habe die EM ja schon mal mitgemacht, da hat es nicht so gut ausgeschaut bei uns, deswegen habe ich gelernt, wie man es anders angehen muss. Wir wollen erst mal die Gruppenphase überstehen und die EM so gut wie möglich bestreiten", sagt Martel, der in dem aktuellen Jahrgang einen anderen Spirit wahrnimmt. "Wenn man sieht, wie wir miteinander agieren und als Mannschaft die Spiele bestreiten und auch außerhalb miteinander umgehen, denke ich, dass wir eine echt gute Teamchemie haben. Das zeigt sich dann auch auf dem Feld."
Die Qualifikation ist geschafft
Entsprechend problemlos ist die Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo durch die Qualifikation gestürmt und hat die EM-Tickets schon vor dem finalen Spiel kommenden Dienstag in Polen sicher. "Ich bin unheimlich stolz. Wir haben kein Spiel verloren, es gab souveräne Siege und echt gute Leistungen, nur ein Unentschieden gegen Kosovo, da haben wir uns auch schwergetan", so Martel, der sich des zähen Auftritts am Freitag bewusst ist: "Das war nicht unser bestes Spiel und es gibt jede Menge Luft nach oben." Dennoch fährt die DFB-Auswahl durchaus ambitioniert zu den Titelkämpfen. "Ob wir Top- oder Mitfavorit sind, zeichnet sich in den Testspielen gegen Top-Nationen ab und wird sich zeigen", ahnt Martel.
Das letzte Qualifikationsspiel in Polen kann jedenfalls schon als erster EM-Test genutzt werden.