3. Liga

Ismaik hat neues 1860-Stadion "mit 37.000 Plätzen" im Sinn

Löwen-Investor fordert Neubau und will OB treffen

Ismaik hat neues 1860-Stadion "mit 37.000 Plätzen" im Sinn

Altehrwürdig: Das Stadion an der Grünwalder Straße.

Altehrwürdig: Das Stadion an der Grünwalder Straße. picture alliance / Wagner

Der TSV 1860 München und seine Stadionfrage. Eine schier unendliche Geschichte. Hasan Ismaik, Investor des traditionsreichen Drittligisten, hat sich in den vergangenen Tagen mal wieder eingeschaltet in dieses Thema. Er forderte in der AZ eine "langfristige Lösung" für die Zukunft. Und diese biete die aktuelle Spielstätte an der Grünwalder Straße in seinen Augen nicht. "Es ist ein sehr altes Gebäude, das hohe Kosten verursacht und vor allem nicht zweitligatauglich ist", so der jordanische Geschäftsmann.

Nur noch Jugend- und Frauenfußball im Grünwalder?

Also was tun? Während die einen das Stadion in Giesing auf eine mögliche Modernisierung prüfen, strebt Ismaik einen Neubau an. Über den investorennahen Fanblog dieblaue24 rechnete der 47-Jährige am Sonntag vor: "Wir verlieren jedes Jahr sechs Millionen Euro." Das alte Stadion könne für Jugend- und Frauen-Spiele (und natürlich aus nostalgischen Gründen) erhalten werden, jedoch würden die Verantwortlichen durch das Festhalten am Standort Grünwalder Straße "ihrem Verein schaden und ihn kleinmachen".

Diese Kritik zielt natürlich auch in Richtung Klubspitze um Präsident Robert Reisinger. Ismaik schwebt unterdessen etwas Neues vor, das ein Fassungsvermögen von "nicht weniger als 37.000 Plätzen" haben soll. Aktuell dürfen die Löwen nur 15.000 Fans zu ihren Heimspielen begrüßen.

Verwunderung über Erlaubnis der Adele-Konzerte

Hasan Ismaik, Mehrheitsgesellschafter beim TSV 1860 München

Ihm schwebt Großes vor: 1860-Investor Hasan Ismaik. IMAGO/Ulrich Wagner

Um den nächsten Schritt gehen zu können, will Ismaik in Kürze vor Ort erscheinen. "Wenn ich im November nach München komme, will ich unbedingt mit Dieter Reiter (Oberbürgermeister der Stadt, d. Red.) sprechen und ihn darum bitten, ob er uns ein Grundstück - außer das in Riem - anbieten kann."

Zuletzt stand wieder einmal ein Umzug in den Stadtteil im Osten Münchens zur Debatte - von einem multifunktionalen Zentrum für Sport, Medizin und Technologie war im Frühjahr die Rede -, der im Sommer aus anderem Grund für Schlagzeilen gesorgt hatte. "Ich fand es seltsam, dass die Stadt München für Adele-Konzerte im vergangenen August ein Stadion mit einer Kapazität von mehr als 75.000 Zuschauern auf einem Grundstück genehmigte, das wir zuvor wegen schlechter Infrastruktur für ein 1860-Stadion abgelehnt haben", gab Ismaik in der AZ zu bedenken. Zur Erinnerung: Schon im Jahr 2017 war ein Neubau in Riem seinerzeit wegen zu enger räumlicher Verhältnisse zu den Akten gelegt worden.

Abstieg aus der Bundesliga ist 20 Jahre her

Modernisierung in Giesing hin oder Neubau andernorts in München her - eins scheint weiterhin klar: Mit dem Status Quo an der Grünwalder Straße kann 1860 München nicht zufrieden sein und wohl auch nur mit großer Mühe die Pläne von einer Rückkehr in die 2. Bundesliga realisieren. Ganz zu schweigen vom Fahrplan, der die Löwen dereinst auch in die Beletage des deutschen Fußballs zurückführen soll, aus der sie vor 20 Jahren abgestiegen waren.

aho

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2024/25