Die Fans beider Teams sorgten schon vor Spielbeginn für großartige Stimmung. In der Olympiahalle zu München dominierten die G2-Farben klar das Bild. Kein Wunder, schließlich gilt G2 als Favorit - ihrer Rolle wurden sie auch gerecht.
Direkt zum Auftakt lockten sie die MAD Lions in eine clevere Falle. Eine frühe Gwen wurde in letzter Sekunde in den Jungle geschoben und durch Renekton ersetzt. Widerstandslos ging der erste Drache auf G2s Konto. Doch die Löwen meldeten sich durch geschicktes Makro-Spiel und einen perfekt getimten Dive auf 'Brokenblade' zurück. G2s Strategie geriet ins Wanken - und zwei unkoordinierte Teamfights taten ihr Übriges. Am Ende gingen die MAD Lions mit 1:0 in Führung.
Doch G2 ließ das nicht auf sich sitzen. Sie landeten zur Eröffnung von Runde zwei einen entscheidenden Dive auf der Botlane und holten den ersten Kill. Von da an dominierte die Organisation mit Sitz in Berlin das Spiel, sicherte sich alle Objektives sowie Teamfights und bestrafte die MAD Lions mit dem 1:1-Ausgleich für ihre fehlende Frontline.
G2 macht den Sack zu
Gestärkt vom Ausgleich nahm G2 das Zepter in die Hand und sicherte sich in der folgenden Runde alle sechs Voidgrubs. Zwar fielen die ersten beiden Drachen an die MAD Lions, doch G2 erstickte deren Hoffnung auf eine frühe Drachenseele wenig später im Keim. Mit einem Baron in der Tasche überließen sie den nächsten Drachen den MAD Lions, rissen stattdessen die Inhibitoren ein und beendeten das Spiel kurz darauf.
Den Schwung nahm G2 auch in das vierte Spiel mit. Ein frühes First Blood für AD Carry Steven 'Hans Sama' Liv gab den Takt vor. Die Versuche der MAD Lions, in einem Crossmap-Play gegen 'Brokenblade' zu kontern, scheiterten. Der Deutsche blieb unbeeindruckt. Er und sein Team dominierte fortan die Map, während die MAD Lions sich bemühten, den Baron zu stoppen. Doch 'Hans Samas' Jhin machte erneut kurzen Prozess mit dem Gegnerteam und sicherte G2 den Einzug ins Finale.
'Brokenblade': "Wir haben viel besser gespielt"
Im Gespräch mit kicker eSport zeigte sich 'BrokenBlade' sichtlich zufrieden: "Wir haben diesmal viel besser gespielt. In den letzten Spielen wurden wir oft gecatcht und haben verloren, aber dieses Mal nicht." Er erklärte, dass man sich in Testspielen (Scrims) gut vorbereitet und eine Strategie gegen die MAD Lions entwickelt habe. "Im letzten Spiel kamen die so oft zu mir auf die Toplane, ich dachte, die wollen eine Autogrammstunde. Da wusste ich, das läuft für uns."
Für die MAD Lions endete das Turnier auf Platz drei. Supporter Alvaro 'Alvaro' Fernandez del Amo räumte ein: "Wir hätten einige Dinge deutlich besser machen können." Trotz des Aus kurz vor dem Finale sei man jedoch stolz auf die gemachten Fortschritte und freue sich auf die kommenden World Championships. Die MAD Lions könnten sich noch durch ein "Play-In"-Turnier qualifizieren.
Für G2 geht es am Sonntagabend im Finale weiter. Dort wird sich entscheiden, ob das Team an den Erfolg aus dem Spring Split anknüpfen kann . Doch nicht nur für G2 war die Serie bisher erfolgreich. Bei den EMEA Masters am Vortag krönten sich gleich drei deutsche Spieler zum Sieger.