G2 Esports hat es geschafft. In einer hart umkämpften Serie setzte sich das deutsche Team mit 3:1 gegen den Erzrivalen Fnatic durch und sicherte sich den Titel im LEC-Finale. In der Olympiahalle von München schrieb das Team rund um Rasmus 'Caps' Borregaard Winther ein weiteres Kapitel seiner Erfolgsgeschichte. Steven 'Hans Sama' Liv wurde vom Publikum sogar zum MVP gekürt.
Sonntagabend fiel der Startschuss für das Finale in der historischen Kulisse, die 1972 als Olympiastätte diente. Fans beider Teams sorgten in schwarz und orange gekleidet für eine elektrisierende Stimmung in der nahezu ausverkauften Arena.
Match beginnt auf Augenhöhe
Die packende Final-Serie begann mit einem Paukenschlag. G2 legte stark vor, sicherte sich früh wichtige Drachen und Türme. Doch Fnatic schlug im entscheidenden Kampf um die Drachenseele zurück, zog das Spiel in die Länge und zwang G2 in einen über 50 Minuten langen Schlagabtausch. Immer wieder scheiterten beide Teams am gegnerischen Nexus - bis schließlich der Elderdrache G2 den Sieg im Auftaktspiel sicherte.
Es folgte ein scheinbares Kräftegleichgewicht in der zweiten Runde. Beide Teams tasteten sich in kleinen Kämpfen vorsichtig ab, doch Fnatic fand als erstes zu seiner gewohnten Stärke. Nach einem dominanten Kampf um den dritten Drachen und den ersten Baron blieb G2 chancenlos. Fnatic glich aus.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen
Früh erlangte G2 in Runde drei mit Heralds und Voidgrubs die Kontrolle über die Karte. Fnatic setzte das Team aus Berlin allerdings immer wieder mit gezielten Angriffen unter Druck. Ein übermütiger Vorstoß von 'Caps' auf Azir verschaffte Fnatic dann kurzzeitig die Oberhand. G2 konterte mit Splitpush und exakten Rotationen über die Karte. Das Spiel fand dann sein vorzeitiges Ende, als Fnatics Toplaner 'Oscarinin' einen unbedachten Angriff wagte. Die Briten mussten hinterher, allerdings dominierte 'Hans Sama' mit Kalista den Kampf und sicherte das 2:1 nach Spielen.

Glückliche Champions vor elektrisierter Olympiahalle in München. Michal Konkol/Riot Games
Die letzte Runde der Serie blieb spannend bis zum Schluss. Zunächst baute G2 sich durch frühe Drachen und besseres Spiel auf den Lanes einen kleinen Goldvorteil auf. Doch wie in den vorherigen Matches schlichen sich Fehler ein, die Fnatic zurück ins Spiel brachten. 'Caps' machte seinen Fehler von vorher wieder gut: Diesmal half sein gewagtes Spiel: Per Splitpush auf der Toplane und einen anschließenden Teleport in den Teamkampf verschaffte G2 sich den entscheidenden Vorteil. Mit dem dritten Drachen und Baron beendeten das Quintett die Zitterpartie um die Trophäe.
Mit so einem Publikum gewinnen wir Worlds.
Rasmus 'Caps' Winther
Nach dem Sieg zeigte sich 'Caps' auf der Bühne optimistisch und versprach, den Titel bei den Weltmeisterschaften dieses Jahr nach Hause zu holen: "Mit so einem Publikum gewinnen wir Worlds." Auch mit der Saison war er sichtlich zufrieden. Der Triumph im Finale krönt G2's erfolgreichste Leistung in der LEC-Geschichte. Zuvor gewann das Team bereits den Winter-, Spring- und Summer-Split.
Diese konstante Dominanz weckt große Hoffnungen für Worlds, bei denen G2 zusammen mit Fnatic Europa vertreten wird. Trotz des Aus im Halbfinale bleibt auch für MAD Lions eine Chance, sich über die Play-Ins für die Hauptrunde der WM zu qualifizieren.
Ob G2 dann den erneut hohen Erwartungen gerecht werden kann, wird sich in den ersten WM-Runden zeigen. Die Unsicherheiten gegen Fnatic schüren Zweifel, allerdings gibt das starke Jahr zumindest etwas Hoffnung für ein besseres Ergebnis als 2023.