Vier Plätze sind es insgesamt, die Teams der EMEA-Region bei den Valorant Champions 2024 in Seoul und Incheon sicher haben. Ganze drei davon werden in den nächsten Tagen in Berlin ausgespielt. In der Riot Games Arena treten die nach Addition beider Gruppenphasen von Stage 1 und Stage 2 besten sechs Teams an, um sich den Löwenanteil des 250.000 US-Dollar umfassenden Preispools und eines der begehrten Tickets nach Südkorea zu sichern.
Single trifft Double Elimination
Den Anfang machen dabei die Teams von Platz drei bis sechs der zusammengerechneten Tabelle. In einer Single Elimination Knockout Round entscheidet sich, welche beiden Organisationen sich aus dem Rennen um die WM-Qualifikation verabschieden. Die verbliebenen Mannschaften dürfen in einem Double Elimination mit Upper und Lower Bracket weiterspielen und treffen dort auf den Erst- beziehungsweise Zweitplatzierten der Tabelle.
Nach den beiden Halbfinals des Upper Bracket treffen die jeweiligen Sieger im Upper Bracket Final aufeinander, dessen Gewinner es ins Grand Final schafft. Die unterlegenen Teams rutschen derweil ins Lower Bracket ab. Hier erhalten die Halbfinal- und der Final-Verlier des Upper Bracket eine zweite Chance. Somit reichen für die Knockout-Round-Teilnehmer zwei Siege für ein Champions-Ticket, da alle Teams, die es in eines der Bracket-Finals schaffen, sicher in den Top-3 stehen.
Fnatic startet früh und ohne Druck
Überraschend ist in Berlin, dass der Top-Favorit ungewohnt früh eingreift. Fnatic, bei den Champions 2023 in Los Angeles in die Top 4 gestürmt, muss bereits in der Knockout Round antreten. Zu verdanken haben die Briten um Jake Howlett das einer verhältnismäßig schwachen Ausbeute in der Stage-1-Gruppenphase. Zwar marschierten 'Boaster' und Kollegen bei den späteren Play-offs bis zum Gesamtsieg, in der vorherigen Regular Season reichte es jedoch nur für eine Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen. Da half auch die makellose Gruppenphase in Stage 2 (4-0) nicht mehr.
Druck hat das Ensemble von der Insel hinsichtlich der möglichen Reise nach Ostasien aber nicht. Schließlich steht Fnatic bereits als Champions-Teilnehmer fest. Dank ihrer starken Performance in den Stage 1 Play-offs sammelten Howlett und Co. die meisten Champions Points, die über den finalen vierten Platz bei den Champions entscheiden.
Und auch der Auftaktgegner für Fnatic dürfte nur bedingt für Magengrummeln sorgen. So geht es am Montagabend um 21 Uhr gegen Karmine Corp aus Frankreich. Die für ihre lautstarken Fans bekannte Organisation dürfte eher Außenseiterchancen haben. In der Gruppenphase von Stage 2 gab es im direkten Vergleich erst vor drei Wochen ein ungefährdetes 2:0 für Fnatic. Mit 13:3 auf Haven und 13:8 auf Lotus machte der Favorit kurzen Prozess.
Ist der Trend Vitality-Freund?
Ähnlich deutlich verlief auch der Vergleich der anderen beiden Teams in der Knockout Round: Team Vitality und Nautus Vincere trennten sich während der Gruppenphase von Stage 1 mit einem 2:0 zugunsten der ukrainischen Organisation. Bind und Lotus hießen Anfang April die Maps, auf denen sich die Bienen von Vitality mit 9:13 und 4:13 geschlagen geben mussten. Allerdings spricht der Trend klar für Vitality, das in der Stage-2-Gruppenphase drei von vier Spielen gewinnen konnte, während NaVi sich nach einem Sieg und vier Niederlagen eher in die Play-offs zitterte. Das neuerliche Aufeinandertreffen dürfte daher spannend werden.
Entspannt zuschauen dürfen dabei Team Heretics und FUT Esports, die als Erst- und Zweitplatzierter der aufaddierten Tabelle ihren Platz im Halbfinale des Upper Bracket schon sicher haben. Den Teams aus Spanien respektive der Türkei würde somit sogar ein Sieg zu den Champions reichen.
Wer sich darüber hinaus die 100.000 US-Dollar als Preisgeld für den Gesamtsieg sichert und als EMEA Champion der VCT nach Südkorea reisen darf, entscheidet sich am Samstag. Ab 21 Uhr kommt es in der Riot Games Arena zum Grand Final.