Die Corinthians Arena in Sao Paulo, zweimal das Tottenham Hotspur Stadium sowie einmal das Wembley Stadium in London, dazu die Allianz-Arena in München: Fünf International Games sind im NFL-Kalender der aktuellen Saison eingetragen, 2025 wird mit dem Madrider Santiago Bernabeu ein weiteres Stadion fernab der USA zur Austragungsstätte eines Regular-Season-Spiels werden.
Die Möglichkeit, das große Saisonfinale - den Super Bowl - nicht auf US-amerikanischem Boden auszutragen, hatte Goodell in der Vergangenheit indes ausgeschlossen, "aber Dinge ändern sich." Man habe "immer traditionell versucht, den Super Bowl in einer NFL-Stadt auszutragen - das war immer eine Art Belohnung für die Städte, die NFL-Franchises haben", erklärte der Commissioner.
Im Zuge der voranschreitenden Internationalisierung würde es ihn mittlerweile allerdings "überhaupt nicht überraschen, wenn das eines Tages passiert".
Auch NFL-Spiele in Asien denkbar
Wenn es nach Goodell und den Verantwortlichen geht, soll auch in puncto International Games noch lange nicht Schluss sein. Wie der 65-Jährige auf einem Fan-Forum in London - wo am Sonntagnachmittag die Bears auf die Jaguars trafen - erklärte, habe er etwa "keinen Zweifel" daran, dass die NFL bald auch ihre Zelte in Irland aufschlagen wird. "Ich weiß nicht, ob es nächstes Jahr sein wird, aber es wird bald sein."
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Auch an der Copacabana, genauer gesagt in der brasilianischen Küstenmetropole Rio de Janeiro, könnte die größte Bühne des American Footballs demnach in Zukunft aufgebaut werden. Zudem sehe man sich nach "anderen Märkten in der entgegengesetzten Richtung - in Asien - um", wo es "wahrscheinlich mehr Interesse gibt, als wir bewältigen können".
Bald jedes Team mit einem International Game?
Nachdem die 32 Franchises bei einem Meeting im vergangenen Dezember bereits einem möglichen Szenario zugestimmt hatten, die Anzahl an International Games auf acht Spiele zu erhöhen, wolle man dieses Vorhaben nun "schnell" umsetzen.
Die NFL plant derweil bereits einen Schritt weiter, was nach 2021 zu einer erneuten Anpassung der Regular Season führen könnte.
"Wenn wir unsere Regular Season auf eine 18-und-zwei-Struktur erweitern", so Goodell, "kann ich mir vorstellen, dass wir 16 dieser Spiele in internationalen Märkten austragen werden". Dadurch würde die Möglichkeit geschaffen, dass jedes der 32 Teams pro Saison an einem International Game teilnimmt.
Eine solche Aufstockung auf 18 Regular-Season-Partien pro Team, die jeweils mit einer zweiten Bye Week einhergehen könnte, war bereits in der Vergangenheit thematisiert worden. "Vieles davon", führte Goodell aus, hänge "davon ab, ob wir das Spiel weiterhin sicherer machen" und alle Gegebenheiten so darstellen können, "dass sich die Jungs dazu bereitfühlen, in diesem Zeitraum spielen".