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Ubisoft-Talfahrt hält an: Aktienkurs einstellig

Wie reagiert der Videospielriese?

Ubisoft-Talfahrt hält an: Aktienkurs fällt in einstelligen Bereich

Die Verschiebung von Assassins Creed Shadows wirkte sich jüngst negativ auf den Ubisoft-Kurs aus.

Die Verschiebung von Assassins Creed Shadows wirkte sich jüngst negativ auf den Ubisoft-Kurs aus. picture alliance / Panama Pictures

Knapp 100 Euro war eine Aktie des französischen Videospielgiganten Ubisoft 2018 wert. Zahlen, von denen Besitzer der Wertpapiere heutzutage nur noch träumen können. Aktuell liegt der Preis für eine Aktie des Entwicklers und Publishers bei um die zehn Euro. Ein Tiefpunkt für den Markeninhaber von Assassins Creed, Far Cry, Watch Dogs oder auch Anno, dessen Unternehmensbewertung innerhalb der letzten zwei Jahre von an die 10 Milliarden Euro auf gut eine Milliarde Euro fiel.

Ubisoft kämpft um schwarze Zahlen

Grund für die drastische Rückentwicklung ist eine Reihe von Misserfolgen, deren aktuellstes Beispiel die Verschiebung des heiß erwarteten Assassins-Creed-Ablegers "Shadows" ist. Nachdem Ubisoft die Verzögerung der Veröffentlichung am 25. September bekannt gemacht hatte, war der Aktienkurs endgültig in die Knie gegangen. Am Folgetag fiel er gar in einstellige Gefilde. Nicht zuletzt, da der Konzern ob des ausbleibenden Weihnachtsgeschäfts mit dem zusätzlich als PS5-Pro-Launch-Titel avisierten Spiel die Umsatz- und Gewinnprognosen nach unten korrigierte. Auf ein "Break-even"-Niveau, das die eigenen Ausgaben deckt - wenn überhaupt.

Wie reagiert die Unternehmensführung?

Noch sind von Ubisoft keine konkrete Maßnahmen beschlossen worden, um der anhaltenden Negativspirale zu entfliehen. Ein Blick auf die Mitarbeiterzahlen legt jedoch nahe, wo man in Saint-Mandé ansetzen könnte. Schließlich beschäftigt der Konzern laut eigener Website rund 20.000 Mitarbeiter. Zum Vergleich: US-Konkurrent Electronic Arts bringt es gemäß Geschäftsbericht aus dem März 2024 nur auf 13.700 Mitarbeiter.

Die nachdrücklich untermauerte Talfahrt, auf der Ubisoft sich befindet, könnte sich auch direkt auf den deutschen Games-Markt auswirken. Immerhin zählt das Unternehmen laut Recherchen von GamesWirtschaft zu den größten Videospiel-Arbeitgebern in Deutschland. Knapp 900 Angestellte führt das Magazin auf. Damit läge Ubisoft mit seinen Studios in Berlin, Mainz und Düsseldorf im nationalen Vergleich hinter Nintendo auf Rang zwei. Ob es dabei künftig bleibt?

Fakt ist: Weitere hinter den Erwartungen zurückbleibende Titel wie Star Wars Outlaws, Skull and Bones oder Xdefiant sollte Ubisoft tunlichst vermeiden. Weshalb der nun für den 14. Februar anberaumte Release von Assassins Creed Shadows intern sogar noch heißer erwartet werden könnte als von Fans der Reihe.

mja

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