Live-Start-Punkte? FC IQ? Frauenfußball? Alles auf dem Papier durchaus spannend, Andreas Wilsdorf würde das Hauptaugenmerk im Karrieremodus von FC 25 aber auf eine andere Neuerung legen. Dabei ist dem Producer bewusst, dass sie auf den ersten Blick sicherlich nur wenige Fans vom Hocker reißen wird: "Die Einstellungsmöglichkeiten klingen erst mal nicht besonders sexy, aber ich finde, dass sie große Auswirkungen haben können."
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Doch was meint Wilsdorf damit überhaupt? Einstellungen hat schließlich jedes Videospiel. Im Karrieremodus von FC 25 kommen allerdings detailliertere Settings hinzu, die das Gameplay verändern sollen. EA SPORTS behauptet, damit auf das Feedback der Community einzugehen. "Spielerlebnis und KI-Verhalten" sollen laut Deep Dive "noch besser simuliert werden". Wilsdorf nennt die Neuerung "Simulations-Modus", sie soll FC 25 "tiefer und realistischer machen".
"Simulations-Modus" soll "vor Aufgaben stellen"
Im Endeffekt handelt es sich dabei um Gameplay-Einstellungen, in denen das Geschehen auf dem virtuellen Rasen angepasst werden kann. Die Variante "Klassisch" beschert einem wenig überraschend "das klassische Spielgefühl von EA SPORTS FC". Das Setting "Simulation" oder "Realistisch", wie der Entwickler es zu deutsch nennt, legt "die Schieberegler auf Werte fest, die eher dem aktuellen realen Fußball entsprechen".

Die Einstellung "Simulation" für mehr Nähe zum realen Fußball. EA SPORTS
Zudem lassen sich die Spielstände auch schwieriger gestalten, indem "die Transferverhandlungen strikter gestellt, die Vorstands-Erwartungen erhöht, die Trainingsplan-Erholungsraten verlangsamt oder ein Transferembargo festlegt werden". Garniert mit "simulationsbasiertem Gameplay" sollen die Spieler sich in FC 25 so selbst "vor eine Aufgaben stellen" können.
Respekt vorm FM - aber "eine ganz eigene Sache"
Wilsdorf spricht von einem "Hardcore-Karrieremodus", zu dem auch die neuen dynamischen Taktik-Settings beitragen. Damit könne "ein Team, das eigentlich Gegenpressing spielt, plötzlich trotzdem mehr Schüsse von außerhalb des Strafraums probieren". Die individuelle Herangehensweise an eine Partie bleibe "einfach flexibler". Realistischer, tiefer, taktisch variabler - erinnert das nicht an ein anderes Spiel?
Ich habe aber schon das Gefühl, dass wir in eine Richtung gehen, die beides abdeckt.
Andreas Wilsdorf über Football Manager und EA FC
"Wir alle respektieren den Football Manager. Aber er ist eine ganz eigene Sache, man kann im FM zum Beispiel nicht selbst auf dem Feld spielen. Ich habe aber schon das Gefühl, dass wir in eine Richtung gehen, die beides abdeckt", sagt Wilsdorf. Er und sein Team wollten keinen Karrieremodus erschaffen, der - ähnlich dem FM - fast nur erfolgreich zu bestreiten ist, wenn sich akribisch damit beschäftigt wird.
"Für viele Menschen wird es das erste EA SPORTS FC sein. Manche legen mehr Wert auf spaßiges Gameplay, für diese Fans könnte das alles zu viel sein. Deswegen haben wir auch beispielsweise Settings, die im Scouting schlicht Werte ausspucken und nicht viel mehr", meint Wilsdorf. Es soll ein Spagat zwischen beiden Welten gelingen. Diese Zielsetzung hatte schon für FC 24 bestanden - damals war es nur bedingt geglückt.