Die deutsche Fahnenträgerin Edina Müller, Felicia Laberer sowie Anja Adler haben am Schlusstag Bronze gewonnen. Tokio-Siegerin Müller paddelte im windigen Wassersportstadion von Vaires-sur-Marne im Finale der Startklasse KL1 über die 200 m in 53,13 Sekunden auf Rang drei, 16 Minuten später kam Adler in der Klasse KL2 in 52,17 Sekunden ebenfalls auf den dritten Platz. Laberer machte in der Klasse K3 den Bronze-Hattrick perfekt.
Paralympics 2024
Vor den Augen von DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher hatte die querschnittgelähmte WM-Dritte Müller mit den schwierigen Windverhältnissen auf dem Wasser zu kämpfen, trotzdem holte sie ihre insgesamt fünfte Paralympics-Medaille. Die 41-Jährige musste sich nur Weltmeisterin Katherinne Wollermann aus Chile (51,95 Sekunden) und Dauerrivalin Maryna Maschula aus der Ukraine (52,87 Sekunden) geschlagen geben.
Müller haderte mit den Bedingungen: "Seitenwind ist sehr schwierig für mich, ich bin ein sehr leichter Paddler." Dennoch zog die Hamburgerin ein ausschließlich positives Gesamtfazit. "Diese Spiele haben mir einfach alles gegeben. Ich war Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier, und jetzt habe ich diese Bronzemedaille gewonnen. Es könnte nicht besser sein", sagte sie.
Vor ihrem Triumph von Tokio im Kajak-Einer war die 41-Jährige aus Hamburg in London 2012 mit den Rollstuhlbasketballerinnen erfolgreich gewesen. Dazu kommen zwei zweite Plätze (2008 im Rollstuhlbasketball, 2016 im Kajak).
Adler und Laberer ziehen nach
16 Minuten später benötigte die inkomplett querschnittgelähmte Adler im windigen Wassersportstadion Vaires-sur-Marne für die einzige paralympische Distanz 52,17 Sekunden. Die Tokio-Vierte lag knapp hinter den Britinnen Charlotte Henshaw (49,07), die bereits in Tokio Gold holte, und Emma Wiggs (51,56). Es ist die erste paralympische Medaille für die deutsche Europameisterin von 2021.
Laberer musste sich in 48,79 Sekunden im letzten Wettkampf mit deutscher Beteiligung der Sommerspiele lediglich der Britin Laura Sugar (46,66) und der Französin Nelia Barbosa (47,91) geschlagen geben, die Reihenfolge auf dem Podium war damit dieselbe wie in Tokio.
Menje im Marathon auf Rang neun
Auch Rennrollstuhlfahrerin Merle Menje wurde im Marathon eine Medaille zumindest zugetraut, die 20-Jährige kam in der Klasse T54 in 1:55:54 Stunden auf Rang neun und fuhr damit dennoch ein achtbares Ergebnis ein. Zur siegreichen Schweizerin Catherine Debrunner fehlten im Schatten des Eiffelturms fast 15 Minuten.
Auf der Bahn hatte Menje nicht ganz ihre Erwartungen erfüllt. Nach Platz sieben über die 5000 m verpasste sie über 1500 m und 800 m jeweils das Finale. Die deutschen Leichtathleten schließen damit die Wettkämpfe in der französischen Hauptstadt mit acht Medaillen und damit sieben weniger als noch in Tokio ab. Das einzige Gold holt Weitspringer Markus Rehm.