Vor einigen Wochen standen sich Carlos Alcaraz und Novak Djokovic schon einmal in einem ganz großen Spiel gegenüber, damals setzte sich der Spanier im Finale von Wimbledon nach einer Machtdemonstration glatt in drei Sätzen durch. Am Sonntag ging es in Paris, der Spielstätte der French Open, um Olympisches Gold. Für den Serben das fehlende Puzzlestück in seiner Karriere, denn alles andere hatte der erfolgreichste Tennisspieler der Geschichte bereits gewonnen.
Wie es nicht anders zu erwarten war, entwickelte sich ein hochklassiges, spannendes und teilweise dramatisches Match. Beide Spieler mussten Breakchancen abwehren, hielten aber immer wieder ihren Service. Beim Stand von 4:4 hatte Djokovic alle Hände voll zu tun bei eigenem Service, spielte bei Breakball gegen sich aber jeweils sein bestes Tennis. Und auch Alcaraz hatte noch einmal richtig Not, musste bei 5:6 einen Satzball abwehren - und tat das mit einer krachenden Vorhand.
Zwei Ballwechsel später stand es 6:6 und es ging in den Tiebreak. Dort hielten sich beide Spieler zunächst schadlos, ehe Djokovic mit einem Return-Winner das Minibreak zum 4:3 schaffte. Anschließend holte sich der Serbe drei Punkte in Folge und vollendete den fast perfekten Tiebreak zum 7:3.
Djokovic im Tiebreak wieder konstanter
Auch der zweite Satz spielte sich auf sehr hohem Niveau ab, beide Spieler schenkten sich nichts, es gab fast gar keine Breakchancen. Eine davon wehrte Alcaraz beim Stand von 1:1 ab, ansonsten gab es bei gegnerischem Service nichts zu holen. Für die Zuschauer war es genau die Show, die sie sich erhofft haben, es gab spektakuläre Ballwechsel und teilweise Tennis von einem anderen Stern.
Und da sich kein Spieler bei eigenem Aufschlag eine Blöße gab, bekamen die Tennis-Fans auf dem Court Philippe-Chatrier den zweiten Tiebreak zu sehen. Und auch hier hatte Djokovic den längeren Atem. Der Serbe spielte ganz stark auf, tat Alcaraz mit seiner Cross-Vorhand immer wieder weh. Der Spanier dachte zu viel nach, machte den ein oder anderen Fehler zu viel. Somit setzte sich "Nole" mit 7:2 durch und durfte endlich über Olympisches Gold jubeln.
Aus Djokovic brachen nach verwandeltem Matchball alle Emotionen heraus. Ein langes Gesicht gab es beim 21-jährigen Spanier, der in einer Karriere aber noch die ein oder andere Chance auf Gold bei Olympia haben wird.