Carolina Hurricanes
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Die Hurricanes mussten einige Abgänge verkraften. Mit Teuvo Teräväinen (Chicago) ging einer der fünf besten Scorer, mit Brady Skjei (Nashville) sogar der punktbeste Verteidiger (56 Punkte inklusive Playoffs). Dessen langjährigen Reihenkollegen Brett Pesce zog es nach New Jersey, das auch Stürmer Stefan Noesen zurückholte. Schmerzlich zudem: Jake Guentzel, der erst vor der Trade-Deadline im Februar verpflichtet worden war, konnte nicht gehalten werden und unterschrieb in Tampa.
Zumindest in der Abwehr gelang es General Manager Eric Tulsky, mit Offensivverteidiger Shayne Gostisbehere (31) und Allrounder Sean Walker (29) zwei gute Nachfolger für das Duo Skjei/Pesce zu finden. Im Angriff aber blieben hochkarätige Neuzugänge - nicht zuletzt auch aufgrund des Salary Cap - aus. Jack Roslovic (27), Tyson Jost (26) und Eric Robinson (27) verbreitern den Kader zwar, verleihen aber kaum zusätzliche Durchschlagskraft.

Nach längerer Ausfallzeit 2024/25 einer der Leistungsträger? Carolinas Außenstürmer Andrej Svechnikov. picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Stärken & Schwächen: Im Defensivverhalten gehörten die Hurricanes unter Coach Rod Brind'Amour nicht erst seit der vergangenen Saison zu den besten Teams der NHL. Daran sollte sich auch 2024/25 wenig ändern. Ob der in Sachen Offensivvermögen über den Sommer ein wenig ausgedünnte Kader allerdings auch offensiv so erfolgreich bleibt wie im letzten Jahr mit immerhin 279 Treffern?
kicker-Tipp: Die Playoff-Qualifikation sollte in Raleigh reine Formsache bleiben. Zu den ganz großen Titelfavoriten zählt Carolina aber nicht.
Columbus Blue Jackets
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Der Unfalltod von Johnny Gaudreau Ende August ist nicht nur menschlich für die Blue Jackets und ihre Fans eine Tragödie, sondern natürlich auch rein sportlich. Ein Ausnahmestürmer wie Gaudreau lässt sich nicht Eins-zu-eins ersetzen. Immerhin erhielt Columbus seitens der NHL einen Aufschub und muss nach Gaudreaus Tod vorerst nicht den Salary Floor erreichen, also die Gehaltsuntergrenze, die ein Klub mindestens für Spieler ausgeben muss.
Bereits zuvor im Sommer hatten die Blue Jackets Patrik Laine im Tausch zu den Montreal Canadiens gedealt. Auf der Habenseite war wenig zu verbuchen. Durchaus überraschend allerdings hatte der neue GM Don Waddell mit Sean Monahan (29) einen der begehrteren Free Agents des Sommers nach Ohio gelotst, was indes nicht zuletzt auch einer engen Freundschaft mit Gaudreau geschuldet war. Natürlich nicht direkter Ersatz für Letzteren, wohl aber die Rolle eines erfahrenen Flügelstürmers soll der vor kurzem als Free Agent verpflichtete James van Riemsdyk (35) ausfüllen.

Auch ohne Freund Gaudreau in einer Schlüsselrolle in Columbus: Sean Monahan. Getty Images
Stärken & Schwächen: Der Kader verfügt in Abwehr wie Angriff über einige hochtalentierte Spieler in der Prospect-Pipeline, Center Adam Fantilli (19) ist hier - mit 2024-Erstunden-Draftpick Cayden Lindström, der 2024/25 noch nicht NHL spielen wird - zusammen mit Abwehrspieler Adam Jiricek (20) zuerst zu nennen. Die Defensive ist mit Topspieler Zach Werenski, Ivan Provorov (beide 27) oder Damon Severson (30) noch am besten besetzt. Der ausgedünnte Angriff und auch die Torhüterposition ist im Vergleich zum Rest der Eastern Conference indes unterdurchschnittlich besetzt.
kicker-Tipp: Columbus geht um Gaudreau trauernd in die Saison. Das Sportliche gerät in den Hintergrund, alles andere als der erneut letzte Platz im Osten wäre ohnehin eine Überraschung.
New Jersey Devils
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Nach dem überraschenden Verpassen der Playoffs 2024 stand in Newark vor allem die Defensive auf dem Prüfstand. Mit Brett Pesce (29) - wie Luke Hughes zum Start allerdings verletzungsbedingt nicht dabei - und Brenden Dillon (33) holte GM Tom Fitzgerald zwei erfahrene Zwei-Wege-Verteidiger neu hinzu. Beinahe wie ein Neuzugang einzustufen ist auch Starverteidiger Dougie Hamilton, der 2023/24 lange fehlte.
Die ausgemachte Baustelle im Tor hofft man mit Jacob Markström (34), der zuvor in Calgary die Nummer eins war, geschlossen zu haben. Auch im Angriff kamen mit Paul Cotter (24) sowie den beiden Rückkehrern Stefan Noesen (31) und Tomas Tatar (33) bewährte Kräfte für die hinteren Reihen. Die einzigen nennenswerten Abgänge waren derweil die im Tausch nach Calgary beziehungsweise Utah gewechselten Kevin Bahl und John Marino sowie Alexander Holtz (Vegas) im Sturm.

Gute Laune: Der schussgewaltige Devils-Verteidiger Dougie Hamilton startet gesund in die Saison 2024/25. picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Stärken & Schwächen: Die drittschlechteste Defensive der Conference hatte zuletzt dazu geführt, dass New Jersey im Frühjahr sogar bis auf Platz sieben der Metropolitan Division abgerutscht war. Mit den Neuzugängen und Rückkehrern nach Verletzungen scheint diese Baustelle zumindest auf dem Papier gut geschlossen worden zu sein. Auch die Offensive dürfte allein durch weniger Verletzungspech noch durchschlagskräftiger werden.
kicker-Tipp: Nach einem Seuchenjahr ist wieder mit den Devils zur rechnen. Die Playoffs werden wieder erreicht. Auch dort muss die Reise nicht schon frühzeitig zu Ende sein.
New York Islanders
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Gewohnt spartanisch fielen die Transfers bei den Islanders der mittlerweile 81-jährigen Manager-Legende Lou Lamoriello aus. Lediglich der Angriff erhielt ein kleines Facelifting: Mit Anthony Duclair (29) kommt ein dynamischer Skater mit Abschlussqualitäten hinzu. Dazu wurde mit dem 26-jährigen Russen Maxim Tsyplakov ein Power Forward verpflichtet, der in der KHL für Spartak Moskau zuletzt 33 Tore und 18 Assists erzielt hatte.

Der Star bei den New York Islanders ist der Coach: Der ehemalige Weltklasse-Keeper Patrick Roy. picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Stärken & Schwächen: Trotz eines klar negativen Torverhältnisses von 246:263 schafften es die Islanders im Frühjahr, sich auf Platz drei der Division für die Playoffs zu qualifizieren. Zweifellos auch ein Verdient des energiegeladenen, extrem ehrgezeigen neuen Coaches Patrick Roy, der nun in sein erstes volles Jahr als Coach der New Yorker geht. Ähnlich wie in New Jersey sollte auch den Islanders schon helfen, wenn das Verletzungspech gerade im Defensivverbund etwas weniger zuschlägt als im Vorjahr. Die Offensive allerdings dürfte in Sachen Durchschlagskraft eine kleine Problemzone bleiben.
kicker-Tipp: Allein schon dank Roy sind die Islanders erneut ein Playoff-Kandidat. In einer vermutlich erneutf engen Division wäre aber auch ein Abrutschen um ein paar Plätze keine Überraschung.
New York Rangers
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Als eines der stärksten Teams der letzten paar Jahre herrscht bei den Rangers personelle Kontinuität. Mit dem erfahrenen Reilly Smith (33) kam ein erfahrenener und Stanley-Cup-gestählter Stürmer (mit Vegas 2023) neu hinzu. Die Deadline-Verpflichtungen Alexander Wennberg (San Jose) und Jack Roslovic (Carolina) wurden ebensowenig gehalten wie Blake Wheeler (auf Vereinssuche). Barclay Goodrow wurde aus Salary-Cap-Gründen nach San Jose getauscht.

Einer der technisch besten Stürmer der NHL: 120-Punkte-Stürmer Artemi Panarin. picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Stärken & Schwächen: Der Presidents'-Trophy-Gewinner 2024/25 weist kaum nennenswerte Schwächen auf, beginnend im Tor bei einem Weltklasse-Keeper mit Igor Shesterkin, seinem ultraerfahrenen Backup Jonathan Quick, über eine stark besetzte Abwehr bis hin zum ausgewogen besetzten Sturm, in dem Filip Chytil nach langer Verletzungspause im vergangenen Jahr wieder voll mitmischt. Ein kleines Manko mag in Sachen Kadertiefe bestehen, was sich jedoch bis zur Deadline mit Blick auf die Playoffs noch regeln lässt.
kicker-Tipp: Die Rangers sind erneut Favorit auf den Gewinn der Metropolitan Division - und zugleich einer der engsten Anwärter auf den Gewinn des Stanley Cups.
Philadelphia Flyers
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Nach einer überraschend stabilen Saison unter dem erfahrenen Coach John Tortorella setzten die Flyers auf personelle Stabilität. Einzig die beiden Routiniers Marc Staal (Karriereende) und Cam Atkinson (unterschrieb in Tampa) gingen. Nach Problemen mit seinem Vertrag in Russland kommt derweil Goalie Ivan Fedotov (29) mit einem Jahr Verspätung nach Nordamerika und bietet eine Alternative zu Samuel Ersson im Tor.
Die größten Hoffnungen ruhen indes auf einem internen Neuzugang aus Russland: Der 2023 im Draft bereits an siebter Stelle ausgewählte Matvei Michkov (19) verließ sein Heimatland bereits in diesem Sommer und soll nun in der NHL für Furore sorgen. Die Vorbereitung lief vielversprechend. Der technisch herausragende Außenstürmer ist ein heißer Kandidat auf den Gewinn der Calder Trophy für den besten Rookie.

Wird er zum neuen Star in Philadelphia? Matvei Michkov steht vor dem NHL-Debüt. picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Stärken & Schwächen: 235 erzielte Tore waren 2024/25 die zweitwenigsten in der gesamten Eastern Conference. Gerade hier sollte und dürfte Michkov für einen zusätzlichen Push sorgen können. Obendrein hat der auf vielen Schlüsselpositionen noch recht junge Kader ohnehin noch einiges Potenzial nach oben.
kicker-Tipp: Philadelphia ist eine Überraschung in Form einer Playoff-Qualifikation durchaus zuzutrauen - wenn die jungen Akteure um Michkov den nächsten Schritt gehen.
Pittsburgh Penguins
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Wieder einmal erhielt der Kader der Penguins um die letzten drei verbliebenen Helden der drei Meisterschaften, Sidney Crosby (verlängerte zudem bis 2027), Evgeni Malkin und Kris Letang, ein deutliche Blutauffrischung, während mit Smith (Rangers) und Jeff Carter (Karriereende) zwei Routiniers gingen.
Die Neuzugänge Verteidiger Matt Grzelczyk (aus Boston) und die Stürmer Kevin Hayes (St. Louis), Cody Glass und Anthony Beauvillier (beide Nashville) sind allerdings allesamt nicht der Marke Starspieler zuzuordnen, sondern konnten sich - insbesondere in Fall der drei Offensivakteure - bei ihren letzten Klub nicht mehr so recht durchsetzen.

Kongeniales Duo: Sidney Crosby und sein Rechtsaußen Bryan Rust (Nr. 17). picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Stärken & Schwächen: Torhüter und Defensive - trotz klangvoller Namen wie Letang und auch Erik Karlsson - gehören gerade in Sachen Basics, also dem Verteidigen selbst, nicht zu den besten in der Conference. Der Sturm ist allein dank Crosby (37) und Malkin (38) trotz derem vorgerückten Alter nicht zu unterschätzen. Die Konstanz war in den letzten Jahren indes immer wieder ein Problem.
kicker-Tipp: Gegen einen Crosby zu wetten ging schon häufiger schief. Falls die Neuzugänge allesamt einschlagen und die Altstars gesund bleiben, sind die Playoffs durchaus möglich. Mehr allerdings nicht.
Washington Capitals
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Gezielt verstärkten sich die Capitals, die mit einem Torverhältnis von -37 im Vorjahr die Playoffs erreichten, in allen Mannschaftsteilen. Im Sturm kamen mit Andrew Mangiapane und dem ebenfalls 26-jährigen Pierre-Luc Dubois (im Eins-zu-eins-Tausch mit Keeper Darcy Kuemper aus L.A.) zwei durchaus gutklassige Akteure.
Ähnliches gilt für die Abwehr mit Jakob Chychrun (26) und Matt Roy (29). Im Tor wurde Kuemper durch Logan Thompson (27) ersetzt, der in Vegas zwischenzeitlich schon die Nummer eins gewesen war, allerdings immer wieder Verletzungsprobleme hatte. Er könnte eine ernstzunehmende Alternative für die letztjährige Nummer eins Charlie Lindgren (30) werden. Mit Nicklas Bäckström und T.J. Oshie, die noch Verträge besitzen, stehen zwei Spieler aus medizinischen Gründen vor dem Karriereende und werden wohl nicht mehr für Washington auflaufen.

Auf der Jagd nach einem Allzeitrekord: Capitals-Torjäger Alex Ovechkin. picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Stärken & Schwächen: Trotz eines Superstars wie Alex Ovechkin, dem nur noch 42 Tore fehlen, um die ewige Bestmarke von Wayne Gretzky von 894 Hauptrunden-Treffern zu übertreffen, war Washington im vergangenen Jahr mit nur 220 erzielten Toren eines der offensivschwächsten Teams der NHL. Durch die Neuzugänge hat man sich aber im Idealfall in Breite wie Spitze in allen Mannschaftsteilen verstärkt.
kicker-Tipp: Ähnlich wie in Pittsburgh scheint eine Playoff-Qualifikation erneut durchaus möglich, aber keineswegs sicher. Mit dem Titelrennen werden die Capitals aber nichts zu tun haben.