Chicago Blackhawks
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Für ein Team im Neuaufbau waren die Blackhawks auf dem Transfermarkt durchaus aktiv. In allen Mannschaftsteilen wurden vornehmlich erfahrene Kräfte dazu geholt, ohne dass Schlüsselspieler gingen. In der Defensive wurden die beiden Veteranen Alec Martinez (37) und T.J. Brodie (34) geholt. Im Tor kam mit Laurent Brossoit einer der besseren Backup der Liga dazu, der durchaus selbst starten kann.
Der Angriff erhielt ebenfalls gewaltige Verstärkung in Sachen Erfahrung. Teuvo Teräväinen (30), der nach Chicago zurückkehrt, Tyler Bertuzzi (29) können um die 50 Punkte scoren, auch Craig Smith (35) sowie Ilya Mikheyev (29) sind keine reinen Spielzerstörer. Patrick Maroon (36) dagegen ist eher eine Art "Schutzmann" für Connor Bedard. Nach langwieriger Verletzung ist Taylor Hall (32) zudem fast eine Art Neuzugang.
Stärken & Schwächen: Chicago beendete die vergangene Saison als Vorletzter und über 40 Punkte außerhalb der Playoffs. Trotz eines Jungstars wie Connor Bedard (19) erzielten die Blackhawks lediglich 179 Tore - die wenigsten in der NHL. Gerade hier sollen die fünf neuen Angreifer plus Hall erhebliche Verbesserung einbringen.

Setzt er sich 2024/25 in der NHL durch? Nationalspieler Lukas Reichel. picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Der Faktor Reichel: Anders als zum Beispiel J.J. Peterka in Buffalo oder Tim Stützle in Ottawa hat sich der dritte hochtalentierte deutsche Stürmer des Jahrgangs 2002 noch nicht endgültig in der NHL durchgesetzt. Reichel unterschrieb im Sommer zwar einen neuen Vertrag bis 2026, doch die Vorbereitung auf die Saison 2024/25 lief eher durchwachsen. Will er nicht bald zu einem anderen Team getauscht oder gar auf die Waiverliste gesetzt werden, muss Reichel jetzt konstanter liefern als bisher.
kicker-Tipp: Trotz des mehr des deutlich veränderten Kaders landen die Blackhawks wieder im hinteren Drittel der NHL, holen aber mindestens 15 Punkte mehr als im Vorjahr.
Colorado Avalanche
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Zwar holte GM Chris MacFarland mit Calvin de Haan (33) und Oliver Kylington (27) zwei Abwehrspieler, um nach den Abgängen von Deadline-Verpflichtung Sean Walker (Carolina) oder Routinier Jack Johnson (Columbus) eine gewisse Breite im Kader beizubehalten. Doch die großen Verstärkungen hofft man aus den eigenen Reihen zu erhalten: Denn Gabriel Landeskog (31), der rund zwei Jahre lang kein Spiel mehr bestreiten konnte und eine Knorpeltransplantation im Knie hinter sich hat, soll in der Anfangsphase der Saison 2024/25 zurückkehren.
Gleiches gilt für den noch bis November von der Liga suspendierten Valeri Nichushkin (29), der sich während der vergangenen Playoffs selbst in ein gemeinsames Hilfsprogramm der NHL und der Spielergewerkschaft NHLPA eingewiesen hatte.

Kehrt er rund zwei Jahre nach seinem letzten Einsatz bald zurück aufs Eis? Gabriel Landeskog. picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Stärken & Schwächen: Topstars wie Nathan MacKinnon (29), Mikko Rantanen (27) oder Offensivverteidier Cale Makar (25) sei dank - die Offensive der Avalanche war in der vergangenen Saison mit 304 Treffern die produktivste der NHL. Für einen Titelkandidaten waren die 254 Gegentore allerdings zu viel, zumal auch Keeper Alexandar Georgiev (28) nicht sein bestes Jahr hatte. Möglicherweise eine Chance für Backup Justus Annunen (24), der die Startposition angreifen könnte.
kicker-Tipp: Sollten Landeskog und Nichushkin dauerhaft zurückkehren, könnte Colorado einen erneuten Angriff auf den Titel nehmen.
NHL - Vorschau
Dallas Stars
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Mit Chris Tanev (Toronto), Ryan Suter, Radek Faksa (beide St. Louis) oder Joe Pavelski (Karriereende) verloren die Stars jede Menge Erfahrung. Umso mehr, da mit Ausnahme von Matt Dumba und Ilya Lyubushkin (beide 30) - auch aus Salary-Cap-Gründen - keine namhaften Neuzugänge präsentiert wurden.
Die Hoffnungsträger stehen aber schon Gewehr bei Fuß und kommen aus den eigenen Reihen: Logan Stankoven (21) hinterließ bereits Ende der vergangenen Saison mit großem Offensivtalent einen bleibenden Eindruck, mit Mavrik Bourque (22) drängt nun das nächste Sturmtalent aus dem eigenen Prospect-Pool in die NHL.

Wird er zum nächsten Offensivstar in Texas? Logan Stankoven. picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Stärken & Schwächen: Der Gewinner der Western Conference, der die Presidents' Trophy nur knapp verpasste, ist - trotz der kleinen Veränderungen in der Abwehr und der Verjüngung im Sturm - in allen Mannschaftsteilen gut und ausgeglichen besetzt. Womöglich ist mit Stankoven & Co. in Sachen Offensivproduktion sogar noch Luft nach oben.
kicker-Tipp: Die Stars gehören erneut zu den Topteams der NHL und sind weiter auch ein heißer Titelkandidat.
Minnesota Wild
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Bei der Wild gab es kaum personelle Wechsel. Mit Yakov Trenin (27) und Travis Boyd (31) kamen lediglich zwei Akteure für die hinteren Sturmreihen. Quasi ein interner Neuzugang ist Kapitän Jared Spurgeon (34), der nach langer Verletzungspause (nur 16 Spiele im Vorjahr) wieder fit ist.

Der unumstrittene Star der Minnesota Wild: Kirill Kaprizov. picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Stärken & Schwächen: Abgesehen von Topscorer Kirill Kaprizov (27) mit seinen 46 Toren und 50 Vorlagen 2023/24 fehlt es im Kader an echten Stars, auch wenn Akteure wie der Österreicher Marco Rossi und erst recht der US-Amerikaner Matt Boldy (beide 23) ihren Zenit noch längst nicht erreicht haben. Im Tor fehlt mit Filip Gustavsson (26) und dem bald 40-jährigen Marc-André Fleury eine klare Nummer eins.
kicker-Tipp: Nur, wenn der Kader weitgehend verletzungsfrei bleibt und die jungen Spieler einen Schritt nach vorne machen, gibt es Außenseiterchancen auf die Playoffs.
Nashville Predators
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Für große Sprünge auf dem Transfermarkt für Free Agents waren die Predators lange nicht bekannt, doch dann kam der Sommer 2024. Mit Steven Stamkos (34) und Jonathan Marchessault (33) kamen gleich zwei einstige Stanley-Cup-Sieger. In der Abwehr wurde mit Brady Skjei (30) ein mobiler Offensivverteidiger hinzugeholt. Einziger Schlüsselspieler, der ging, war Routinier Ryan McDonagh, der den umgekehrten Weg wie Stamkos wählte und zum Tampa Bay Lightning zurückging.

Ungewohnte Farben: Steven Stamkos spielt nun für Nashville. picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Stärken & Schwächen: Machen die drei hochkarätigen Neuzugänge die Predators automatisch zu einem Titelkandidaten? Zumindest die Firepower und Erfahrung in der Offensive dürften durch Stamkos und Marchessault auf ein anderes Niveau gehoben werden. Mit Juuse Saros verfügt der Kader über eine starke Nummer eins im Tor. Trotz Weltklasseverteidiger Roman Josi und nun Skjei besteht in Sachen Tiefe aber ein kleines Fragezeichen hinter der Defensive.
kicker-Tipp: Die Playoffs dürften leichter erreicht werden als noch im Vorjahr, ein Titelkandidat sind die Predators aber nicht.
St. Louis Blues
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Während auf der Abgangseite als größerer Name einzig Kevin Hayes ins Auge fällt, der allerdings auch aus Salary-Cap-Gründen an Pittsburgh abgegeben wurde, überraschten die Blues mit einigen Neuzugängen. So lockte St. Louis Verteidiger Philip Broberg und Dylan Holloway (beide 23) per "Offer Sheet" von Vizemeister Edmonton weg. Mit Suter (39), Faksa (30) und dem französischen Nationalspieler Alexandre Texier (25) wurde der Kader noch weiter verbreitert.

Kam überraschend aus Edmonton zu den Blues: Philip Broberg. IMAGO/USA TODAY Network
Stärken & Schwächen: An der Tiefe des Kaders wird das Wohl und Wehe der Blues 2024/25 jedenfalls nicht scheitern. Coach Drew Bannister kann auf eine große Auswahl an Talent und Erfahrung setzen. Absolute Superstars fehlen allerdings auf allen Positionen. Kann ein gestärktes Kollektiv diese Schwäche ausmerzen?
kicker-Tipp: Die Blues spielen bis zuletzt um die Playoff-Teilnahme mit, verpassen die Endrunde aber erneut.
Utah Hockey Club
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Nach dem Umzug aus Arizona peilt der neue Klub von Utah-Jazz-Besitzer Ryan Smith schnelle sportliche Erfolge an und ist bereit, dafür zu investieren. Im Sommer bedeutete dies erst einmal prominente Verstärkungen für die Defensive. John Marino (27), der zum Saisonstart allerdings verletzt ausfällt, kam aus New Jersey, Routinier Ian Cole (35) aus Vancouver. Topneuzugang aber ist Mikhail Sergachev (26), den das Team aus Salt Lake City unter anderem für den Schweizer J.J. Moser und ein Draftrecht der 1. Runde verpflichtete.

Neuer Kapitän am neuen Standort: Clayton Keller beim Utah Hockey Club. IMAGO/USA TODAY Network
Stärken & Schwächen: Eine zu 50 Prozent veränderte Defensive und ein Angriff mit aufstrebenden jungen Akteure wie Logan Cooley (20), Dylan Guenther (21) oder Josh Doan (22) verspricht einiges Potenzial, die Schwächen in Abwehr und Angriff der letzten Jahre spätestens mittelfristig zu beseitigen. Gerade die Center-Position ist vorerst aber noch ein wenig unterbesetzt.
Der Faktor Szuber (und Lutz): Abwehrspieler Maksymilian Szuber (22) verdiente sich schon in der Schlussphase der vergangenen Saison seinen ersten NHL-Einsatz. Weitere dürften nun folgen, zumal der defensiver orientierte Abwehrspieler in der internen Rangfolge von Utahs Verteidigern bereits an achter oder neunter Stelle liegen dürfte.
Julian Lutz (20) wiederum geht nach starker Saison in der Nachwuchsliga USHL in sein erstes Jahr im AHL-Farmteam Tucson Roadrunners. Überzeugt er auch dort auf Anhieb, sind erste NHL-Einsätze zumindest nicht ausgeschlossen.
kicker-Tipp: Im ersten Jahr in Utah kann sich das Team im Vergleich zum Vorjahr klar steigern, für die Playoffs reicht es aber noch nicht ganz.
Winnipeg Jets
Die wichtigsten Personalien des Sommers: Mit Abwehrspezialist Brenden Dillon (New Jersey) und den beiden routinierten, zuletzt nachverpflichteten Angreifern Sean Monahan (Columbus) und Tyler Toffoli (San Jose) verloren die Jets drei gutklassige Spieler. Gleichwertiger Ersatz vom Free-Agent-Markt blieb aus, sodass Winnipeg die freien Plätze aus dem eigenen Talentepool kompensieren muss.

Wurde im Sommer als bester Keeper der Saison 2023/24 mit der Vezina Trophy ausgezeichnet: Connor Hellebuyck. picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Stärken & Schwächen: Mit nur 199 Gegentoren hatten die Jets 2024/25 die beste Defensive der NHL, die sie souverän in die Playoffs führte. Dort allerdings kam das schnelle Aus gegen Colorado mit satten 28 Gegentoren in nur fünf Spielen. Mit Connor Hellebuyck (31) steht einer der besten NHL-Keeper im Tor. Vor allem auf der Mittelstürmerposition fehlt allerdings - mit Ausnahme von Mark Scheifele (31) - gehobene Scorerqualität im Angriff.
kicker-Tipp: Ein erneuter Kandidat für die Playoff-Qualifikation sind die Jets durchaus, diese zu erreichen dürfte indes schwerer werden als noch im Vorjahr.