Christian Streich erhält den Walther-Bensemann-Preis 2024, mit dem die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur seit 2006 Personen der Zeitgeschichte ausgezeichnet, deren langjähriges Wirken in der Tradition des kicker-Gründers steht. Bei der Gala am 25. Oktober in Nürnberg werden aber noch drei weitere Auszeichnungen vergeben.
Fußballbuch des Jahres
Der Journalist Ronny Blaschke erhält den mit 5000 Euro dotierten Preis für sein Buch "Spielfeld der Herrenmenschen - Kolonialismus und Rassismus im Fußball" (Werkstatt Verlag, 2024). Laut Fachjury enthüllt das Werk "die tief verwurzelten kolonialen und rassistischen Strukturen im Fußball" und ist ein kraftvolles Plädoyer für "eine gerechtere Gesellschaft". Blaschke wird bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet. 2007 hatte er den Preis bereits für "Im Schatten des Spiels - Rassismus und Randale im Fußball" entgegennehmen dürfen.
Fanpreis des Jahres
Beim seit 2007 jährlich vergebenen Fanpreis stand diesmal der Nachwuchs in der Kurve im Mittelpunkt. Die Auszeichnung samt 5000 Euro geht an die "Sektion Lokstedt". Deren 13- bis 15-jährige Mitglieder unterstützen der Akademie zufolge ungewöhnlich engagiert und kreativ den Oberligisten Victoria Hamburg. Sie malen Banner, gestalten Fangesänge und legen ihr Taschengeld für Trommeln und Deko zusammen.
Fußballspruch des Jahres
In dieser Kategorie steht der Sieger noch nicht fest, dafür die Finalisten. Christian Streich winkt dabei noch eine zweite Auszeichnung. Der langjährige Trainer des SC Freiburg landete beim Online-Voting unter elf nominierten Sprüchen unter den Top 2 mit seiner Feststellung: "Jagger, Keith Richards, Ron Wood - die sind Kult. Ich bin Kültle." Im Finale trifft er auf den Walther-Bensemann-Preisträger 2018 Horst Hrubesch, der in seiner Zeit als Frauen-Nationaltrainer über sein Team gesagt hatte: "Bei unserer Qualität macht es keinen Sinn, Spiele zu verlieren."
zum Thema
Wie gewohnt stimmt das Saalpublikum bei der Gala am 25. Oktober über den Sieger ab, der entscheiden darf, welchem gemeinnützigen Zweck die 5000 Euro Preisgeld zu Gute kommen sollen. Im vergangenen Jahr hatte erstmals ein Schiedsrichter gewonnen. Deniz Aytekin kam mit seinem Satz "Wenn der Musiala anzieht und dir auf 80 Meter 60 bis 70 abnimmt, denkst du anders über dein Leben nach" bestens an.