Natürlich hatte Gianni Agnelli immer eine subtile Bemerkung parat. Der einstige Juventus-Chef war für alle der "Avvocato", und so mancher bekam seine Spitzfindigkeit zu spüren. Alessandro del Piero wurde vom Maler "Pinturicchio" zu Godot, auf den er stoisch wartete. Roberto Baggio schaffte es von "Raffaello" zum "nassen Hasenfuß", Zibi Boniek war der "Hübsche, aber nur bei Nacht".
Bloß Michel Platini blieb für den Avvocato sakrosankt. "Wie holten ihn zum Preis von einem Stück Brot, und er bestrich es mit Foie gras", sagte er einst und später: "Platini wird auf ewig der beste Juventus-Spieler der Geschichte bleiben. Sollte ihn irgendwann jemand übertreffen, werde ich es niemals eingestehen."
Der Franzose war einer der wenigen, die Agnelli gelegentlich um Worte ringen ließen, womit wir über Ecken auch endlich beim Jubilar angekommen wären. Als Agnelli während der Halbzeitpause einmal in der Kabine vorbeischaute und Platini mit einer Zigarette ertappte, sagte er verblüfft: "Wie, ein Athlet wie Sie raucht während eines Spiels?" Die Nummer zehn lächelte bloß und erwiderte: "Avvocato, sorgen Sie sich mal nicht darum, ob ich rauche. Das Wichtigste ist, dass Bonini nicht raucht, der muss schließlich auch für mich laufen." Und Massimo Bonini lief für drei.
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