Frankfurt, das Trainer Dino Toppmöller mit fünf Veränderungen (Tuta, Skhiri, Chaibi, Knauff und Ekitiké begannen anstelle von Dahoud, Dina Ebimbe, Götze, Nkounkou und Matanovic) gegenüber dem 3:1-Erfolg bei Besiktas ins Rennen schickte, befand sich gegen den Rekordmeister zu Beginn fast ausschließlich in der eigenen Hälfte und war lange Zeit nur aufs Verteidigen bedacht.
Bundesliga, 6. Spieltag
Beim FC Bayern hingegen hatte Coach Vincent Kompany nach der ersten Saison-Niederlage (0:1 bei Aston Villa) zweimal getauscht. Neben Guerreiro, der anstelle von Laimer wieder in die Startelf zurückkehrte, begann Müller erstmals in dieser Bundesliga-Saison und verdrängte Coman zunächst auf die Bank.
Kim belohnt starke Bayern, doch die SGE kontert zweimal
Im 4-4-2-System mit einer Doppelspitze bestehend aus Kane und Müller legten sich die Bayern Frankfurt zurecht und verbuchten durch Olise (2.), Müller (10.) und wieder den Franzosen die ersten Gelegenheiten (14.). Letztere sollte dann auch die überfällige Münchner Führung einleiten, Kim vollendete einen kurz ausgeführten Eckball mit einem Schuss unter die Latte (15.).
Auch danach blieb der FCB am Drücker, kam aber anders als vor seinem Führungstreffer nicht mehr zu großen Möglichkeiten. Stattdessen konterte die SGE einmal temporeich und glich aus dem Nichts aus. Marmoush hatte nach einem starken Zuspiel von Knauff Neuer zum überraschenden Ausgleich überwunden (22.).
Verkehrte Welt in Hessen
Dem FC Bayern war das Gegentor anzumerken, sodass die Gäste erst in der 30. Minute wieder gefährlich vor den Frankfurter Kasten kamen, bei Müllers Schuss frei vor Kaua Santos die Führung hätten erzielen müssen (30.).
Wieder kam es aber, wie es kommen musste, und auch Frankfurts zweiter Konter sollte Früchte tragen. Diesmal trat Marmoush als Vorlagengeber in Szene und bediente Ekitiké, der vor Neuer cool blieb (35.). Verkehrte Welt in Hessen, denn die Bayern waren in allen Belangen überlegen, rannten auf einmal einem Rückstand hinterher.
Den wusste Upamecano jedoch schnell zu egalisieren: Aus kurzer Distanz erzielte er den Ausgleich (38.). Der war hochverdient, blickte man nur auf die Statistiken zur Pause (79 Prozent Ballbesitz und 13:3 Torschüsse pro Bayern).
Olise münzt Bayerns Dominanz um
Auch nach dem Seitenwechsel ließen die Bayern in Sachen Dominanz nicht nach und münzten ihre Überlegenheit in den erneuten Führungstreffer um. Diesmal legte Kane stark für Olise ab, bei dessen Linksschuss Trapp-Vertreter Kaua Santos keine Chance hatte (53.).
Bayern blieb weiter dran, hätte durch Kimmich beinahe den Vorsprung auf zwei Tore ausgebaut, doch beim Freistoß des DFB-Kapitäns war Kaua Santos auf dem Posten (56.). Lange Zeit kamen die Münchner nicht mehr zu großen Chancen, ließen die Frankfurter aber dennoch nicht zum Zug kommen und ebenso keine Zweifel daran, diese Partie zu gewinnen.

Traf zur zwischenzeitlichen Bayern-Führung: Michael Olise. IMAGO/MIS
Weil der Vorsprung aber eben nur ein Tor betrug und auch die eingewechselten Tel (72.) sowie Coman (77.) die Vorentscheidung verpassten, bekam Dina Ebimbe die Riesenchance auf den Ausgleich, verpasste Kristensens Hereingabe aber um wenige Zentimeter (84.). Als dann alles nach einem knappen, aber dennoch hochverdienten Erfolg für den FC Bayern aussah, rannte Marmoush bereits in der Nachspielzeit der gesamten Bayern-Abwehr davon und traf kurz vor dem Ende in die Maschen, was im Deutsche-Bank-Park für Ekstase sorgte (90.+4).
Bayern schmiss nochmal alles nach vorne, doch auch Müller konnte am ausbleibenden Auswärtssieg nichts mehr ändern, Kaua Santos verhinderte Münchens Lucky Punch (90.+7).
Frankfurt luchste den überlegenen Bayern dank eines klaren Matchplans also einen Punkt ab und blieb dadurch einen Punkt hinter dem FCB, der trotz des Unentschiedens die Tabelle weiterhin anführt. Nach der Länderspielpause gastiert die Eintracht am 19. Oktober ab 15.30 Uhr beim Meister in Leverkusen. Drei Stunden später empfangen die Bayern Vizemeister VfB Stuttgart.