Xabi Alonso veränderte sein Team nach dem 2:1 gegen Augsburg auf fünf Positionen und brachte Kovar, Stanisic, Hincapie, Xhaka und Wirtz. Weil dafür neben Hradecky, Kossounou, Andrich und Hofmann auch Boniface wich, ging damit auch ein Systemwechsel einher.
Leverkusens Plan, ohne echten Mittelstürmer, dafür mit den schnellen Frimpong und Adli vor Wirtz in die Partie zu gehen, ging mächtig schief.
Gegen Atalanta, das nach dem 2:0 einer B-Elf in Lecce ebenfalls runderneuert nach Dublin kam, fand die Werkself überhaupt nicht ins Spiel. Gian Piero Gasperinis Mannschaft lief den Deutschen Meister stets energisch an, erzwang einen Fehlpass nach dem anderen und überrumpelte die überforderten Leverkusener förmlich.
Lookman bestraft schläfrige Leverkusener doppelt
Während es der Alonso-Elf überhaupt nicht gelang, die laufstarken Spieler in Szene zu setzen, setzten die Italiener durch Top-Torschütze Scamacca (sechs Treffer im Turnier) ein erstes Ausrufezeichen (8.). Während da Hincapie noch gerade so bereinigte, sah kurz darauf Palacios schlecht aus. Der Sechser ließ Lookman passieren, der die Druckphase der Bergamasken mit seinem Linksschuss in eine frühe Führung ummünzte (12.).
Einen Hallo-wach-Effekt hatte dies für Leverkusen jedoch nicht zufolge, Bergamo presste weiterhin hoch und drängte auf den zweiten Treffer - der nach einer weiteren Leverkusener Fehlerkette fallen sollte. Adlis Kopfballablage am Mittelkreis landete im freien Raum vor dem Strafraum, wo abermals Lookman am schnellsten schaltete, Xhaka tunnelte und aus der Distanz den machtlosen Kovar ein zweites Mal bezwang (26.).
Weil auch im Anschluss abgesehen von einem Grimaldo-Abschluss (34.) offensiv nichts zustande kam und die Ungenauigkeiten nicht abklangen, musste Xabi Alosno reagieren und brachte zur Pause Mittelstürmer Boniface für Stanisic.
Lookman krönt seinen Gala-Abend
Zwar kam Leverkusen nun zunehmend nach vorne, was aber auch am verwaltenden Spielstil der Italiener lag, die nicht mehr derart hoch wie im ersten Durchgang pressten - und auch nicht mehr viel nach vorne tun mussten, weil die Werkself keine Gefahr auf den Platz brachte.
Xabi Alonso warf immer mehr Offensivspieler in die Waagschale, doch Lücken taten sich keine auf. Zumindest nicht aufseiten Bergamos, wohl aber in der nun löchrigen Leverkusener Hintermannschaft. Dort hinein stach Scamacca bei einem Konter und fand Lookman, der seinen Gala-Abend perfekt machte und wuchtig ein drittes Mal traf (75.).
Leverkusens Serie endet - Atalanta historisch
Leverkusens Stecker war endgültig gezogen und die 51 Spiele währende Ungeschlagen-Serie gerissen. Atalanta hingegen durfte den ersten europäischen Titel der Vereinsgeschichte bejubeln.
Leverkusen kann nun am Samstag mit dem Finale im DFB-Pokal gegen Kaiserslautern immerhin das Double perfekt machen (20 Uhr, LIVE! bei kicker), Atalanta muss am Sonntag ein vorletztes Mal in der Liga ran. Die Bergamasken empfangen um 18 Uhr den FC Turin.