Club-Coach Miroslav Klose war nach dem 0:2 in Hannover ordentlich unter Druck, gegen Münster musste unbedingt gewonnen werden. Seine Startelf stellte der Weltmeister von 2014 dahingehend etwas offensiver auf, mit Tzimas startete statt Schleimer ein gelernter Stürmer. Zudem ersetzte Lubach den gesperrten Castrop.
2. Bundesliga - 8. Spieltag
Münsters Trainer Sascha Hildmann ließ im Vergleich zum 1:2 gegen Schalke derweil nur einmal rotieren, Deters durfte für Kyerewaa ran. Von Beginn an waren die Gäste gut im Spiel, der Aufsteiger versteckte sich nicht. Dem Club war das fehlende Selbstvertrauen derweil anzumerken, mit dem ersten guten Angriff ging der FCN aber durch ein starkes Solo von Tzimas in Führung: Der Grieche wurde bei seinem Tempodribbling nicht angegriffen und hatte zudem Glück, dass Paetow seinen Abschluss entscheidend abfälschte (8.).
Doch auch das Führungstor verlieh dem FCN keine Sicherheit, die Franken spielten unglaublich unsauber nach vorne, was Münster immer wieder Ballgewinne ermöglichte. Die mutigen Gäste kamen somit nach 16 Minuten bereits zum verdienten Ausgleich, nach einer schwach verteidigten Ecke schoss Frenkert aus kurzer Distanz ein.
Münsters Verteidiger drehen das Spiel
Das Spiel der Hausherren war in der Folge weiterhin schwerfällig, lediglich Tzimas strahlte im letzten Drittel Qualität aus. Der Startelfdebütant war es auch, der die einzige weitere Club-Chance im ersten Durchgang einleitete, Sturmpartner Emreli scheiterte aus kurzer Distanz aber an Schenk (32.). Wenig später klingelte es beinahe auf der anderen Seite, Mees spitzelte den Ball freistehend aus kurzer Distanz über die Latte (35.).
Das Spiel sollten die Gäste aber dennoch vor der Pause drehen, Seidel ließ einen von Frenkert verlängerten Ball unerklärlicherweise im eigenen Strafraum durch, was Paetow nutzte - der Verteidiger schloss humorlos ins kurze Eck ab (43.). Die Gäste kamen durch ihre eindimensionale Spielweise zum Erfolg, der Club musste vor dem Pausenpfiff einen weiteren Schock verdauen.
Janders starkes Solo
Dieser saß dem Club auch im zweiten Durchgang noch in den Knochen, zu Beginn reihte sich ein Fehlpass an den anderen. Wenn mal was nach vorne ging, dann weiterhin über Tzimas, der Emreli stark freispielte - der Aserbaidschaner scheiterte aber erneut am starken Schenk (50.). Zwei Minuten später war Münsters Keeper aber machtlos, nach einer kurz ausgeführten Ecke und einem starken Solo jagte Jander den Ball in den Winkel (52.).
Es brach nun Nürnbergs beste Phase an, die Franken wurden in ihrem Offensivvortrag sauberer, konnten zunächst aber nicht nachlegen. Fehlerfrei war das Club-Spiel aber keinesfalls, so mündete ein kapitaler Ballverlust von Seidel beinahe in der erneuten Gäste-Führung (64.). Münster spielte im letzten Drittel nun aber ebenfalls meist zu ungenau, wodurch Reichert beschäftigungslos blieb.
VAR lässt den FCN jubeln
Nach 79 Minuten lag die Kugel dann zum dritten Mal im Münster-Tor, Karafiats Kopfballtreffer nach einer Freistoßflanke von Jander fand aber zunächst keine Anerkennung. Weil sich der VAR aber einschaltete und keine Abseitsstellung des Tschechen erkannte, zählte das Tor und Nürnberg führte nicht unverdient mit 3:2.
Nun war Münster gefragt, die Gäste taten sich aber weiterhin schwer und hätten durch den eingewechselten Schleimer beinahe das vierte Tor kassiert (85.). Weil Nürnbergs Joker wenig später vor der eigenen Torlinie klärte und einen Fehler von Keeper Reichert entschärfte, bleib es letztlich beim für den Club so wichtigen Heimsieg.
Auf Nürnberg wartet nach der Länderspielpause am Sonntag (13.30 Uhr) das Derby in Fürth. Die Preußen empfangen am Samstag (13 Uhr) Elversberg.