Kölns Coach Gerhard Struber stellte seine Startelf nach dem offensiv spektakulären, aber defensiv wackeligen 4:4 gegen den KSC nur auf einer Position um: Finkgräfe feierte nach seiner Knieverletzung sein Comeback und durfte auf der ungewohnten rechten Abwehrseite verteidigen. Thielmann saß dafür zunächst auf der Bank, der einzige gelernte Rechtsverteiger Carstensen gar auf der Tribüne.
Ulm-Trainer Thomas Wörle war nach dem 3:1 gegen Braunschweig, dem zweiten Sieg in Serie, indes zu zwei Veränderungen gezwungen. Für Stammkeeper Ortag, der sich beim BTSV einen Schlüsselbeinbruch zugezogen hatte, stand Thiede zwischen den Pfosten. Außerdem ersetzte Stoll den angeschlagenen Allgeier.
Hübers trifft per Hacke - Brandt fliegt vom Platz
Von Beginn an präsentierten sich die Kölner spielfreudig und suchten mit viel Tempo den Weg nach vorne. Bereits nach vier Minuten schoss Lemperle etwas überrascht links vorbei, nachdem Thiede einen Paqarada-Schuss nach vorne hatte abprallen lassen. Es dauerte aber nur weitere vier Minuten, ehe die Geißböcke jubeln durften: Hübers lenkte eine Ecke mit der rechten Hacke zu seinem bereits dritten Saisontor ins Netz (8.).
Die Gastgeber hatten auch in der Folge alles im Griff, setzten Ulm mit intensivem Pressing unter Druck und ließen kaum etwas zu, ein erster Vorstoß von Rösch landete bei Urbig (14.). Ansonsten konnten sich die Spatzen kaum offensiv zeigen, leisteten aber in der Abwehr guten Widerstand. Einer Notbremse von Brandt (21.), der von seinem Keeper mit einem ungenauen Ball unter Druck gesetzt wurde, brachte die Gäste jedoch in Unterzahl und machte die Aufgabe nicht einfacher.
Kölner Tempoverschärfung nach der Pause
2. BUndesliga - 8. Spieltag
Doch anstatt den Vorteil auszunutzen, schaltete der Effzeh nun in den Verwaltungsmodus und kontrollierte die Partie ohne gefährlich vor das Tor zu kommen, einzig ein geblockter Schuss von Downs (41.) kam noch zustande. Die Ulmer konnte zwar Nachlässigkeiten der Hausherren für kleinere Nadelstiche nutzen, jedoch ohne das Kölner Tor auch nur annähernd in Gefahr zu bringen. So ging es mit dem 1:0 für die Hausherren in die Kabinen.
War das Kölner Spiel vor der Pause etwas zu langsam, so nahm es nach dem Seitenwechsel wieder an Fahrt auf. Und die Hausherren erwischten einen Traumstart: Nach einem Ulmer Ballverlust schlenzte Waldschmidt den Ball traumhaft in den linken Winkel (47.). Drei Minuten später vereitelte Thiede den Doppelpack von Waldschmidt, ehe Maina mit dem Außenrist nur knapp daneben zielte (52.).
Huseinbasic verfehlt das leere Tor von der Mittellinie
Die Geißböcke suchten nun die Entscheidung, doch erst wurde ein Schuss von Waldschmidt noch geblockt (59.), dann zielte Huseinbasic von der Mittellinie nach einer Klärungsaktion von Thiede knapp am leeren Tor vorbei (62.), ehe Waldschmidt aus kurzer Distanz den Ball über das Tor jagte (63.). Auch Versuche von Downs (65.) und Hübers (68.) blieben erfolglos.
Danach schalteten die Kölner wieder in den Verwaltungsmodus, nach kurzen zaghaften Versuchen der Ulmer kam dann auch von den Spatzen nichts mehr. So plätscherte die Partie ihrem Ende entgegen, ohne dass es vor den Toren nochmals gefährlich wurde. Köln durfte sich über einen ungefährdeten Heimsieg freuen. Ulm musste dagegen ohne jede echte Torchance die Heimreise antreten, die kurze Siegesserie von zwei Spielen ist gerissen.
Köln ist nach der Länderspielpause am Freitagabend (18.30 Uhr) in Darmstadt zu Gast. Ulm empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Besuch vom KSC. Davor haben die Spatzen am kommenden Donnerstag (14 Uhr) noch ein Freundschaftsspiel mit VfB Stuttgart vereinbart.